Bilanz: Messe besser als erwartet

2009 fällt nicht so schlimm aus wie gedacht. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Finanzchef Vogt.

Düsseldorf. Die Weltwirtschaftskrise hat vielen Unternehmen das Geschäftsjahr 2009 verhagelt. Bei der Messe Düsseldorf gab es ebenfalls Negativentwicklungen zu verkraften, gleich zehn Millionen Euro hatte man bis zum Sommer als Risikoabschlag einplanen müssen. "Heute deutet einiges darauf hin, dass wir den konjunkturellen Umsatzverlust unterschreiten können", sagt Messechef Werner Dornscheidt.

Der Umsatz der Messe GmbH könnte 2009 die Marke 180 Millionen Euro geknackt haben, die genauen Zahlen werden noch ermittelt. Im Vorjahr lag der Umsatz zwar mehr als doppelt so hoch (siehe Kasten), das jedoch hat mit dem Veranstaltungsrhythmus der einzelnen Messen zu tun. Unter dem Strich war es ein Segen, dass die Krise voriges Jahr ausgelöst wurde - in einem starken Messejahr wäre der Schaden ungleich größer. Das zeigt unter negativen Vorzeichen die Messetochter im tschechischen Brünn. Dort werden sonst zehn Prozent Gewinn gemacht. "2009 fahren wir in Brünn Verlust ein", kündigt Messe-Finanzchef Herbert Vogt an. Grund: Bau- und Autoindustrie sowie der Maschinenbau - allesamt starke Brünner Messethemen - brachen 2009 ein.

Dass es unter dem Strich nun besser gelaufen ist als erwartet, hat damit zu tun, dass die Messe breit aufgestellt ist. Die Rückgänge im Stammgeschäft wurden ausgeglichen durch gute Ergebnisse bei Gastmessen (etwa die Goodies für Sonderposten/Aktionsware), im Kongressgeschäft sowie bei den Dienstleistungen.

Für Düsseldorf ist es wichtig, dass die Messe gute Geschäfte macht - denn dann geht es vielen Menschen in der Landeshauptstadt gut. Hotellerie und Gastronomie etc. profitieren selbst in schwachen Messejahren enorm von den Ausstellungen, im vorigen Jahr in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro, denn jeder Euro Messeumsatz löst einen Folgeumsatz von 6,2 Euro aus.

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