Bewährungsstrafe: Rentner verkaufte Kinder-Pornos im Netz

Kripo stellte bei dem 68-Jährigen tausende Dateien sicher.

Düsseldorf. Es waren mehr als 8000 abstoßende Bilder und Videos, die in der Wohnung von Rentner Erwin B. (Name geändert) in Unterbach sichergestellt wurden. Zu sehen waren sexuelle Handlungen an Jungen und Mädchen in allen erdenklichen Varianten. Die hatte der 68-Jährige nicht nur gesammelt. Mit dem Verkauf der Kinder-Pornos an andere Pädophile besserte sich Erwin B. seine knappe Rente von 836 Euro auf. Freitag musste er sich dafür vor dem Amtsgericht verantworten.

Auf die Spur waren die Fahnder dem Mann in einem Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gekommen. Bei der Hausdurchsuchung stieß die Kripo dann auf die immense Sammlung von Schmuddel-Bildern. Allein 4943 Fotos fand man auf knapp 200 CD-Roms, dazu 315 Videos. Auf seiner Festplatte hatte der Rentner mehr als 3000 weitere Aufnahmen gespeichert.

Der ehemalige Schlosser hatte daraus ein lukratives Geschäft gemacht. In mindestens zehn Fällen verkaufte er Fotos und Videos weiter. Allein ein Kunde hatte für die Aufnahmen 3221 Euro gezahlt. Insgesamt kassierte Erwin B. rund 5500 Euro.

Vor Gericht zeigte der Mann Freitag kein Zeichen von Reue — sehr zur Empörung von zahlreichen seiner Nachbarn, die zur Verhandlung gekommen waren. „Mein Mandant gesteht die Taten ein“, nur aus diesem einen Satz des Rechtsanwaltes bestand das „Geständnis“.

Klare Worte fand dagegen die Staatsanwältin: „Ich kann mir nicht erklären, wie man mit so etwas auch noch Geld machen kann. Hinter jedem dieser Fotos steht eine Vergewaltigung.“

Die Amtsrichterin betonte, dass auch das Weiterleiten von Kinder-Pornos eine schwere Straftat ist: „Ohne Abnehmer gibt es keine Hersteller.“ Die Strafe: 18 Monate Haft, allerdings auf Bewährung.

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