Düsseldorf Bewährung für betrügerischen Autohändler

Neuwertiger Renault war ein Unfallfahrzeug. Mutmaßliche Opfer des Geschäftsmanns haben inzwischen einen eigenen Internet-Blog.

Symbolbild

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Foto: dpa

Düsseldorf. Autohändler Daniel B. (Name geändert) hat im Internet eine ganz besondere „Fan-Gemeinde“. Dabei handelt es sich um mutmaßliche Opfer, die sich von dem 33-Jährigen über den Leisten gezogen fühlen. Am Freitag musste sich der Geschäftsmann, der in einer der besten linksrheinischen Adressen logiert, wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten. Zusammen mit seiner Freundin, einer 26 Jahre alten Friseurin, soll er einen Renault Clio als neuwertig verkauft haben, obwohl der Wagen ein Unfallfahrzeug war.

Am 30. Januar hatte die Friseurin den Renault an-, am 3. Februar schon wieder abgemeldet. In den Fahrzeugpapieren tauchte die 26-Jährige als Erstbesitzerin auf. Tatsächlich handelte es sich bei dem Fahrzeug allerdings um einen Re-Import aus Frankreich, das auch noch in einen Unfall verwickelt und erheblich beschädigt worden war.

Dazu erzählte das Paar dem Amtsrichter am Freitag eine ganz besondere Geschichte. „Wir haben uns gestritten, weil ich einen Labrador kaufen wollte und dazu ein größeres Auto brauchte“, erklärte die Frau. Sie habe den Renault dann gekauft, aber festgestellt, dass er ihr nicht gefiel.

Weil man wegen des Rosenkrieges kein Wort miteinander wechselte, habe sie ihrem Freund nur einen Zettel hingelegt, dass er den Renault verkaufen soll. So sei es zu dem Missverständnis gekommen. Daniel B. verkaufte den Wagen dann für 9800 Euro nan einen Frührentner, der allerdings sofort merkte, dass mit dem Fahrzeug etwas nicht stimmte. Inzwischen hat sich der Autohändler bereit erklärt, den Renault wieder zurück zu nehmen.

Der Richter glaubte den beiden die Geschichte nicht. Zumal es sich nicht um einen Einzelfall handelte: „Sie als Fachmann hätten an der Fahrzeugnummer erkennen können, dass es sich um einen ausländischen Wagen handelt.“ Der bereits vorbelastete Daniel B. wurde zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt, seine Freundin zu einer Geldstrafe von 2070 Euro.

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