Betrogen? Kommissar vor Gericht

Düsseldorf. Als Kriminalkommissar deckte der 47-Jährige Verbrechen auf, nun wird er selbst des Betruges bezichtigt: Nach 14 Prozesstagen sah es das Amtsgericht als erwiesen an, dass der Mann gemeinsam mit seiner Ehefrau rund 70 000 Euro ergaunert hat.

Er habe dem Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) gefälschte Rechnungen vorgelegt, in denen es um Klinik-Behandlungskosten für den Polizisten-Vater ging.

Wird das Urteil rechtskräftig, verliert der Kriminalkommissar nicht nur seinen Job, sondern auch seine Pensionsansprüche. Deshalb hat der 47-Jährige bereits angekündigt, gegen das Urteil vorzugehen.

Laut Anklage hatten der Kommissar und seine Ehefrau, eine Pflegehelferin, dem LBV mehrere gefälschte Rechnungen vorgelegt. Rund 70 000 Euro sollen dem Paar zu Unrecht ausgezahlt worden sein. Mit dem Geld soll es Luxus-Urlaube finanziert und Darlehen zurückgezahlt haben. Erst als das Paar weitere Rechnungen in Höhe von 43 000 Euro einreichte, flog der Schwindel auf. Während des Prozesses hatte die Frau zunächst die ganze Schuld auf sich genommen. Sie gab an, die illegalen Tricks vor ihrem Mann verheimlicht zu haben. Ihr Schwiegervater, der mittlerweile gestorben ist, habe ihr hingegen dazu geraten, das Landesamt zu betrügen. „Hole dir ruhig was vom Landesamt“, soll er gesagt haben. Kurz vor seinem Tod habe er ihr noch gezeigt, wie man Rechnungen fälscht und umdatiert.

Die Ehefrau des Kommissars wurde zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Auch dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wegen der langen Verfahrensdauer gelten jeweils vier Monate der Strafen bereits als verbüßt.

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