Neue Straße : Benderstraße: „Wir sind endlich frei“
Mit einem großen Festakt feierten Anwohner und Händler die neue Straße. Der Tenor war dabei eindeutig.
Düsseldorf. So voll wie am Samstag war die Gerresheimer Benderstraße wohl schon seit zwei Jahren nicht mehr: Mit einem großen Straßenfest feierten Anwohner und Geschäftsleute das Ende der nervenzehrenden Bauarbeiten auf der Einkaufsstraße. Oder wie Konditorin Cornelia Schmalz es ausdrückt: „Das Ende der langen Durststrecke.“ Sie schaut zuversichtlich in die Zukunft und hofft, dass jetzt wieder mehr Kunden in ihr Geschäft finden.
Gut 50 Prozent weniger Umsatz habe sie in den vergangenen zwei Jahren gemacht. „Ich bin guter Dinge dass es ab Montag wieder bergauf geht. Die Straße sieht toll aus nach dem Umbau und die Parksituation verbessert sich endlich. Wir sind endlich frei“, sagt die Geschäftsfrau. Vor ihrer Bäckerei bot sie am Samstag rund 50 Bleche voll mit frisch gebackenem Streuselkuchen an. Jedoch klingelte dabei nicht ihre eigene Kasse: „Der Erlös fließt in die neue Weihnachtsbeleuchtung“, verspricht sie. Denn die setze der sanierten Straße im Winter dann noch das I-Tüpfelchen auf: „Wenn schon, dann aber richtig.“
So wie Schmalz hatten zum großen Festakt viele Händler entlang der Straße ihre Ladentüren weit offen stehen lassen. Dazu animiert hatte der neue Verein „Die Benderstraße“, in dem sich die Geschäftsleute zusammengeschlossen haben.
Eine kostenlose Gesichtsbehandlung bot beispielsweise Anne Keusen von Sonja Lütz’ Kosmetikinstitut vor dessen Eingangstüre, mitten auf der Benderstraße an. Auch Keusen ist von der neuen Optik der Straße durchaus angetan. „Die Bürgersteige sind deutlich breiter, das wirkt alles sehr positiv.“ Auch Kundin Anja Poschen, die sich gerade kosmetisch verwöhnen lässt, gefällt die Benderstraße nach dem Umbau wesentlich besser. Und ein Fest solle es ab jetzt am besten jedes Jahr geben: „Die neue Straße muss einfach gefeiert werden“, sagt sie.
Kritik gab es generell nicht viel an diesem Wochenende. Der Tenor von Händlern und Passanten ist eindeutig — und positiv im Hinblick auf die Sanierung. Nur die Radwege gefallen einigen Gerresheimern nicht. „Man erkennt sie nicht gut, manchmal sind sie auch gar nicht eingezeichnet“, hat etwa Anja Poschen beobachtet. „Da müsste noch nachgebessert werden“, sagt sie.