Beerdigungen werden 2011 deutlich teurer

Die Stadt will die Friedhofstarife um durchschnittlich mehr als fünf Prozent erhöhen.

Düsseldorf. Das Sterben in Düsseldorf wird für die Angehörigen im nächsten Jahr deutlich teurer. Die Stadt legt nächten Montag im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen eine neue Gebührensatzung für die Friedhöfe vor, die Preissteigerungen von durchschnittlich 5,3 Prozent vorsehen.

Während es bei den Grabnutzungsrechten eine leichte Entlastung der Bürger von im Schnitt 2,5 Prozent geben wird, weil der Anteil des - aus Steuergeldern finanzierten - öffentlichen Grüns gestiegen ist, muss man für eine Bestattung ab 2011 deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Die Stadt kalkuliert hier mit Mehreinnahmen von über 21 Prozent, obwohl sie zugleich von weniger Bestattungen und Einäscherungen im nächsten Jahr ausgeht.

Konkrete Beispielrechnungen sehen so aus: Eine komplette Erdbestattung im Einzelgrab kostet bisher 1.630 Euro (inklusive Nutzungsrecht, Beisetzung, Abschiednahme und Kapelle). Ab 2011 will die Stadt 1.800 Euro verlangen, mithin ein Aufschlag von 10,4 Prozent. Bei der Urnenbestattung mit Einäscherung, Nutzungsrecht, Beisetzung, Abschiednahme und Kapelle geht es von 1.560 rauf auf 1.690 Euro (plus 8,3 %).

Mit Steigerungen von drei bis sieben Prozent fallen die geplanten Gebührenerhöhungen für Wahl-, Tief und Sarg-Rasengrab inklusive Pflege etwas moderater aus. Gründezernentin Helga Stulgies nennt die Erhöhungen unumgänglich: "Wir wären sonst in diesem Bereich defizitär und das geht nicht."

Als Gründe nennt Stulgies neben der allgemeinen Preissteigerung vor allem, dass die Kosten für die Annahme eines Sarges (bisher 70 Euro) nicht mehr als gesonderte Gebühr dargestellt würden, sondern direkt in die jeweiligen Bestattungsgebühren einzurechnen seien. Stulgies: "Außerdem sind Quersubventionierungen zwischen den einzelnen Beisetzungsarten nicht mehr zulässig."

Allerdings konstatiert die Stadt auch einen höheren Unterhaltungsaufwand auf den Friedhöfen. Der resultiere aus einer geringeren Auslastung der Bestattungsflächen, weil einfach die Beerdigungen auf Friedhöfen und im Krematorium rückläufig seien.

Dagegen steigt die Zahl der anonym in Wald oder auf Wiesen Beerdigten sowie die Nachfrage nach kostengünstigen Rasengräber, auf denen die genaue Grabstelle nicht gekennzeichnet ist.

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