Düsseldorf Baustellen werden gegen Diebe gerüstet

Viele Täter suchen Metall, Baustoffe, Werkzeug. Bauherren sichern sich dagegen mit Kameras und auch mit Lautsprechern.

Düsseldorf: Baustellen werden gegen Diebe gerüstet
Foto: dpa

Düsseldorf. Eine Baustelle am Rande von Itter, Einfamilienhäuser stehen im Rohbau, abgeschirmt durch einen Zaun. Statt der üblichen Warnung „Betreten der Baustelle verboten. Eltern haften für ihre Kinder“ findet sich daran aber ein anderer Hinweis: Die Baustelle wird videoüberwacht. Die Angst vor Dieben bringt immer mehr Bauherren dazu, auf zusätzliche Absicherung zurückzugreifen.

Schon lange sind Baustellen bei vielen Tätern beliebt, das hat mehrere Gründe: Zum einen sind Wertstoffe wie Kupferkabel begehrt, vor allem seitdem sie im Wert deutlich gestiegen sind. Zum anderen holen Diebe sich dort leichtere Beute als etwa in Wohnungen: Begegnungen mit Bewohnern sind nicht zu erwarten. Zudem ist das Eindringen ins Gebäude oft weniger schwierig.

Polizeisprecherin Susanne Heusgen bestätigt das Phänomen. Zwar werden die Taten nicht gesondert erfasst, klar ist aber: „Rohre aus Kupfer und Stahl werden ebenso gestohlen wie Werkzeuge oder Bohrmaschinen.“ Heusgen berichtet von einem aktuellen Fall in Benrath, wo drei Männer mit Kabeln, Kupferrohren, einem Mörtelrührer, Schraubenzieher und zehn Kilo Fassadenputz ertappt wurden.

Firmen wie Protego24 haben darauf reagiert. „Unser Kerngeschäft sind Alarmanlagen, inzwischen bieten wir auch die Sicherung von Baustellen“, sagt Geschäftsführer Ralf Paffrath. Wenn Bewegungsmelder auf der Baustelle anschlagen, werden Bilder in die Leitstelle des Unternehmens übertragen. Ein Mitarbeiter kann von dort gegebenenfalls über einen Lautsprecher Menschen auf der Baustelle ansprechen. Zudem habe die Leitstelle einen direkten Draht zur Polizei.

Oft seien die Kunden Generalunternehmer, die feste Fristen hätten und von Diebstahl mit anschließenden Verzögerungen doppelt getroffen würden. Aber auch Häuslebauer gehörten zu den Kunden. Neben Baumaterial berichtet Paffrath von Sanitäranlagen, die gestohlen würden. Auch von einer neu installierten Küche, die mitgenommen wurde, spricht er.

Mitunter ist das Treiben der Täter hoch gefährlich, einmal nahmen Diebe ein Kabel mit, das den Kran mit Strom versorgte. „Das gibt einen mächtigen Rumms beim Abnehmen.“ Auch Susanne Heusgen kennt gefährliche Szenarien. Manche Täter montierten Rohre ab. „Da kommt es vor, dass hinterher Gas ausströmt.“

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