Stadtplanung Bau des Glasmacherviertels in Düsseldorf verzögert sich erneut

Düsseldorf · Der Investor für das Glasmacherviertel in Düsseldorf hat wichtige Unterlagen nicht fristgerecht eingereicht. Deswegen kann das Bauprojekt nicht wie geplant starten.

 So sieht die Brache in Gerresheim aus, die Bebauung wird sich erneut verschieben.

So sieht die Brache in Gerresheim aus, die Bebauung wird sich erneut verschieben.

Foto: Bernd Schaller/Schaller, Bernd (bes)

Der Investor für das Glasmacherviertel kann seinen Zeitplan nicht halten, sodass sich das Projekt für den Bau von 1500 Wohnungen abermals verzögert. Die Stadt gab am Montag im Wohnungsausschuss bekannt, dass der Miteigentümer und Entwickler Brack Capital  Gutachten sowie wichtige Unterlagen zur Planung noch nicht wie erhofft vorgelegt hat. Nur so wäre der politische Beschluss für eine Offenlage vor der Sommerpause möglich gewesen, führte Fachdezernent Christian Zaum aus. Der Investor habe nun angegeben, dass die vollständige Übergabe der Dokumente erst im Mai erfolgen könne.

Brack Capital war am Montag selbst nicht für unsere Redaktion erreichbar, so dass unklar ist, wie genau der neue Zeitplan aussieht. Im Dezember hieß es, dass frühestens im Sommer 2021 mit den Bauarbeiten für 200 Wohnungen begonnen werden könne und zwei Jahre später die ersten Bewohner einziehen würden.

Bei den Politikern löste die Nachricht entsetzen aus. „Ich bin schockiert“, sagte Harald Schwenk von den Grünen, von einem „Desaster“ sprach Peter Blumenrath (CDU). Die Sorge ist, dass der Investor nicht bauen wolle, sondern erneut mit dem Grundstück spekuliert werden solle. Das hatte Brack Capital in einem Gespräch mit unserer Redaktion im Dezember bestritten. Auch Christian Zaum sagte am Montag, dass er zwar „enttäuscht“ sei, er aber von der Fortführung des Projektes ausgehe. „Es gibt auch Fortschritte, aber die Planung ist komplex, deshalb geht es nicht so schnell wie gewünscht.“

In die Schlagzeilen geraten war das Glasmacherviertel, durch einen enormen Millionen-Poker und immer wieder neue Verzögerungen. Bereits 2008 war das Werkstattverfahren beendet worden, bislang ist lediglich die Fabrik abgerissen und der Boden saniert worden.

Dann verkaufte die Patrizia Immobilien AG das Grundstück für rund 120 Millionen Euro an Brack Capital Properties. Im vergangenen Jahr veräußerte die Adler Real Estate AG mit ihrer Tochter Brack Capital 75 Prozent der Projektentwicklungsgesellschaft für das Glasmacherviertel an private Investoren: für die Summe von 375 Millionen Euro.

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