Bankräuber droht noch härtere Strafe

Bundesgerichtshof lässt neu verhandeln, weil es einen Verfahrensfehler gab.

Fast 23 Jahre Haft kassierten die drei Brillenbankräuber vor zwei Jahren. Doch jetzt wird der Prozess über den Chef des Trios, Andreij L. (44), neu aufgerollt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf, weil eine Sicherungsverwahrung nicht berücksichtigt worden war. Aus den elf Jahren könnte also mehr werden. Andreij L. war vorbestraft, hatte schon neun Jahre Gefängnis auf dem Buckel. Ebenfalls wegen Raubüberfällen. Und ein Gutachter erklärte, dass er, sobald er wieder in Freiheit ist, weiter machen werde.

Die Polizei glaubte, damals einem einzigen Ganoven auf der Spur zu sein — denn Andreji L. hatte sich aus seinem kriminellen Freundeskreis zwei Komplizen ausgesucht, die ihm ähnlich waren. Denen besorgte er unterschiedliche Brillen, Kapuzenrollis, Baseballkappen und schwarze Handschuhe. Andreij L. spionierte die Tatorte aus: Heinsberg, Krefeld, Bergkamen, Wuppertal, Mönchengladbach, Neuss, Viersen, Emsland und Eifel. Dann fuhr er seine Komplizen zu den Filialen und stellte den Fluchtwagen zu Verfügung. Insgesamt wurden 110 932 Euro erbeutet. Beim letzten Überfall in Mönchengladbach warf einer der Räuber seine Kappe weg. Sie wurde von einem Lehrling gefunden. Anhand der DNA-Spuren kam man auf die Täter.

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