Freibadsaison Bäder müssen noch mehr sparen

Das Wetter verhagelt die Freibadsaison und vergrößert das Loch in der Bilanz. Die neue 50-Meter-Halle am Rheinbad bleibt bis Ende Oktober zu.

Freibadsaison: Bäder müssen noch mehr sparen
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Am Ende einer schlechten Freibadsaison ist der Kostendruck auf die Bädergesellschaft nicht kleiner, sondern größer geworden. Um rund 900 000 Euro hatte die Stadt ihrer Tochter die Zuschüsse für 2016 gekürzt: „Und jetzt reißt die Freibadsaison ein weiteres Loch in unsere Bilanz“, sagt Roland Kettler, der Chef der Bädergesellschaft. Wie groß es ist, kann er noch nicht beziffern. Aber Kettler muss in die nächste Woche beginnende Wintersaison mit neuen Sparkonzepten gehen.

Freibadsaison: Bäder müssen noch mehr sparen
Foto: Judith Michaelis

Und das tut er. So werden die Badezeiten in den Hallenbädern Unterrath und Benrath um eine Stunde gekappt (Schluss ist dann um 20 Uhr). Die Saunen in den beiden Bädern bleiben künftig an Sonn- und Feiertagen geschlossen. Um die Energiekosten zu senken, werden von Dezember bis Februar die (kleinen) Außenbecken des Rheinbades und des Niederheider Bades geschlossen. Rund 18 000 Euro haben sie jeweils an Energiekosten in den drei Monaten verschlungen.

Die Besucherzahl im Sommer in den vier Freibädern fällt dürftig aus. Bis zum 31. August kamen genau 238 605 Badegäste, das sind rund 70 000 weniger als 2015. Als Kettler am 8. August eine interne Zwischenbilanz zog, schauderte es ihn: „Da lag die Saison 2016 bei den seit 21 Jahren aufgezeichneten Jahren auf Platz 21.“

Ein wenig aufpoliert hat die Bilanz das tolle Sommerwetter der letzten beiden Wochen. Und weil auch für die kommende Woche recht schönes Wetter vorhergesagt ist, gehen zumindest das Rheinbad in Stockum und das Benrather Bad in eine Verlängerung, die mindestens bis zum 11. September läuft. Schon am morgigen Sonntag freilich machen wie geplant das Allwetterbad Flingern und das Strandbad Lörick dicht.

Noch nicht recht umgesetzt werden konnte das zu Sparzwecken geplante neue Eingangssytem: Um mit weniger Personal auszukommen, sollte es nur „Automaten-Zugänge“ geben, durch die die Badegäste per Chip geschleust werden. Doch nur in Lörick war ein unbesetzter Eingang in Betrieb, Kettler kündigt nun für den Sommer 2017 Vollzug in den übrigen Bädern an.

Und dann ist da noch der Ärger mit der neuen 16 Millionen Euro teuren Großschwimmhalle am Stockumer Rheinbad. Seit Wochen ist die 50-Meter-Halle wegen Gewährleistungsarbeiten geschlossen. Zunächst ging es wie berichtet um den Hubboden, dann tauchten im Edelstahlbecken auch Rostflecken auf. Kettler: „Wir haben in Kooperation mit dem Hersteller Proben an die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin geschickt und warten auf die Ergebnisse.“ Voraussichtlich erst nach den Herbstferien Ende Oktober ist das Becken wieder nutzbar.

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