Literatur aus Düsseldorf Eine Zukunft mit Corona

Carlstadt · „Unfassbar“ von Anke Schulte-Epe ist eine Liebesgeschichte. Aber auch die Pandemie spielt in dem Buch eine Rolle.

 Anke Schulte-Epe hat ihren ersten Roman geschrieben.

Anke Schulte-Epe hat ihren ersten Roman geschrieben.

Foto: Anke Schulte

Bestseller-Autor John Grisham war ja eigentlich Anwalt und hatte eine eigene Kanzlei, bevor er hauptberuflich Autor wurde. Höchstwahrscheinlich war er schon währenddessen als Schriftsteller tätig, stand jeden Morgen um 4 Uhr auf, um ein paar Seiten zu tippen. So ähnlich war das auch bei der Düsseldorferin Anke Schulte-Epe, als sie ihren ersten Roman schrieb. „Aufgrund meines Fulltime-Jobs beim Gesundheitsministerium konnte ich nur nachts schreiben, oft bis 3 oder 4 Uhr. Jede verdammte Nacht. Mehr als ein Jahr lang.“

Aber es hat sich gelohnt, denn jetzt ist ihr Erstling fertig: „Unfassbar. Angelspiel des Lebens“ lautet der Titel. Was ist das für eine Geschichte, die Anke Schulte (sie schrieb den Roman unter ihrem Mädchennamen) nächtelang nicht losließ? „Unfassbar“ erzählt von der Liebe und über den Umgang mit einer Krankheit, für die es keine Hoffnung gibt. Einfühlsam, intensiv und gefühlvoll. Liebe, Sex und Leidenschaft spielen dabei eine Rolle. Und ein Thema, das aktueller kaum sein könnte: die Corona-Pandemie. „Ich wollte die emotionale Komponente mit etwas Ernstem verbinden, und kaum hatte ich angefangen zu schreiben, kam Corona. Da war das naheliegend“, erzählt Schulte. Die Autorin wagt den Blick in die Zukunft und befasst sich mit der spannenden Frage, wie das mit der Mutation des Virus’ Sars-CoV-2 so weitergehen könnte.

Denn durch ihre Arbeit beim Gesundheitsministerium ist sie nah dran am Thema, kann so gut recherchierte Fakten über die Pandemie einflechten und die Geschichte mit einer nicht realen Zukunft abrunden. Anke Schulte, die in der Carlstadt lebt, lässt die Gedanken schweben. „Das Besondere meines Romans ist die Ich-Erzählung. Damit ist der Leser nah dran an der Geschichte, nah an den Protagonisten, an den Geschehnissen und den Gefühlen. Das erzeugt eine gewisse Poesie.“

Zum Inhalt: Im Mittelpunkt stehen Charlotte und Maximilian. Sie begegnet ihm, einem Fußballmanager, der ein aufregendes Leben in der Öffentlichkeit führt. Magisch angezogen verliebt sie sich. Erst später erfährt Charlotte, dass diese Liebe von einer Krankheit überschattet wird. Maximilian hat Leukämie. Er wird sterben und ist verzweifelt.

Dann kommt der 26. Januar 2024. München steht vor dem Ausbruch der nächsten Corona-Welle, mit einer größeren Wucht als alles, was bisher geschah. Das Virus mutiert erneut und die Pandemie nimmt eine unvorstellbare Dimension an. Denn Covid-19 wird wasserresistent und über das Trinkwasser übertragen. Aus dem Nichts. Eine neue Wahrheit. Ein böser Traum.

Die Akteure sind gebeutelt von der Pandemie, stellen sich aber zwangsläufig den neuen Herausforderungen. Corona begleitet durch das Leben. Der Alltag wird wieder von Abendessen zu Hause als Höhepunkt des Tages und Puzzlespielen bestimmt. Und dennoch schwebt dem Leser auf den Seiten des Buches eine diffuse Angst entgegen. Leben und Tod sind ein ungleiches Paar. Liebe und Poesie neben Panik und Schrecken.

Anke Schulte wuchs in Olpe auf und begann schon im Kindesalter erste Geschichten zu schreiben, „es war aber nie so etwas wie ein Roman dabei“, sagt sie. Bis zum vergangenen Jahr. „Ich hatte mir vorgenommen, 60 000 Wörter zu schreiben, es wurden dann 80 000.“ Inzwischen sitzt sie an ihrem zweiten Buch.

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