Auto-Check: Ist das Auto fit für die Fahrt in den Urlaub?

Der ADAC bietet zur Ferienzeit in Benrath gratis eine Überprüfung fürs Auto an. Die WZ stellte sich mit einem alten Schätzchen dem Test.

Düsseldorf. Fassungslos kniet Peter Hein neben dem linken Hinterreifen des alten Opels. „Da habe ich jetzt aber ins Schwarze getroffen“, sagt er. „Dieser Reifen ist von 1994! Da hätte ich kein Vertrauen mehr zu.“ Huch, da hat der Kfz-Meister wohl Recht. Bevor es für meinen „Opi“ auf eine lange Fahrt in den Urlaub gehen kann, braucht er wohl ein bisschen frisches Gummi. Sonst platzt ihm womöglich unterwegs auf freier Strecke der Reifen — und mir gleich zu Beginn der Ferien der Kragen.

„Opi“ ist ein Opel Astra von 1994 in abgefahrenem Türkis-Metallic, der kürzlich für einen Preis erstanden wurde, den andere für ein Schwarzmarkt-Robbie-Williams-Konzertticket löhnen. Das perfekte Testobjekt also für das Ferienangebot des ADAC: Am mobilen Prüfcontainer auf dem Schützenplatz Bayreuther Straße in Benrath können Autofahrer gratis ihre Wagen überprüfen lassen, bevor es in den Sommerferien Richtung Autobahn und Erholung geht.

Denn der Zustand der Reifen etwa ist dann ganz entscheidend — geplatzte Reifen sind laut Hein eine der häufigsten Ursachen, wenn der ADAC liegen gebliebene Urlauber vom Standstreifen auflesen muss. „Der richtige Reifendruck steht bei den meisten Autos auf der Klappe am Tankeinfüllstutzen“, rät Peter Hein. „Wichtig ist, den Druck nie bei warmen Reifen zu messen.“

Zwei neue Reifen verordnet Hein „Opi“ sofort. „Aber vor einer weiten Strecke ist auch wichtig, die Flüssigkeiten zu kontrollieren.“ Und natürlich: Auch in Sachen Motoröl und Kühlwasser kann der alte Opel einen ordentlichen zusätzlichen Schluck brauchen. Als er sein Messgerät in der Bremsflüssigkeit versenkt, kann Peter Hein jetzt schon gar nicht mehr anders, als ein bisschen zu kichern: „Bremsfluessigk. schlecht: Wechsel“ blinkt da auf. Viel zu viel Wasser drin. Im schlimmsten Fall könnten sich so Dampfblasen bilden, erklärt Hein: „Und dann treten Sie ins Leere!“

Immerhin: Auf der Prüf-Plattform punktet „Opi“ dann doch noch mal. Zuerst wird er mechanisch durchgerüttelt, dann rotieren die — miesen — Reifen auf Metallrollen. „Die Bremswirkung ist hoch genug und gleichmäßig“, urteilt Hein danach. „Und die Stoßdämpfer müssen mindestens bei 55 Prozent sein, sind hier aber alle zwischen 70 und 80 Prozent. Die sind also in Ordnung.“

Mit neuen Reifen und neuer Bremsflüssigkeit wäre „Opi“ also reif für die Insel. „Es kommt nicht aufs Alter an“, sagt Hein. „Wir haben hier auch mal 30 Jahre alte Autos, die super in Schuss sind.“ Für einen gelungenen Urlaub auf Rädern zählt nur die richtige Vorbereitung. Aber vielleicht gönne ich mir dann doch ein Flugticket — und „Opi“ ein paar Wochen Auszeit.

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