Namensstreit Aus Ginolino wird Ginos Kinderland

Einstweilige Verfügung wegen Namensstreit um neuen Indoorspielplatz zwingt Gino Winter zur Umbenennung.

Namensstreit: Aus Ginolino wird Ginos Kinderland
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Für Gino Winter und seine Tochter wird es ein langer Tag: Rund 400 Plakate müssen eigenhändig überklebt werden. Plakate, die überall im Stadtgebiet hängen und die auf das neue Großprojekt aufmerksam machen sollten. Mit dem Indoorspielplatz „Ginolino“ wollte Gino Winter Anfang Februar an den Start gehen, am Vogelsanger Weg auf 3500 Quadratmetern für allerlei Beschäftigung für die Kinder vom Krabbel- bis Schulalter sorgen.

„Doch so kurz vor der Eröffnung ist es jetzt zu einer Katastrophe gekommen“, sagt der 46-Jährige. Der Verlag Gruner und Jahr sieht sich in seinen Rechten verletzt, es bestehe Verwechslungsgefahr mit der Kinderzeitschrift „Geolino“. Eine einstweilige Verfügung zwingt den fünffachen Familienvater aus Düsseldorf nun, den Namen seines Indoorspielplatzes zu ändern. Und damit setzt Gino Winter rund 200 000 Euro in den Sand: „Wir haben in alles — Plakate, Flyer und den Internetauftritt — viel Zeit, Herzblut, aber auch viel Geld investiert“, sagt er. „Nun muss alles geändert werden.“

Flyer müssen neu gedruckt, Plakate überklebt und die Internetadresse geändert werden. Aus „Ginolino“ ist innerhalb von 48 Stunden nun „Ginos Kinderland“ geworden. Gegen die einstweilige Verfügung vorzugehen, war für Gino Winter keine Option. „Das Risiko, noch mehr Geld zu verlieren, ist mir einfach zu groß“, sagt er. Die Eröffnung sei trotz allem nicht gefährdet. „Wir wollen weiterhin am 10. Februar eröffnen, daran werden wir nichts ändern“, sagt er. Nur ganz so gelassen blickt die Familie der großen Eröffnungsfeier nun nicht mehr entgegen. „Natürlich haben wir Angst, dass wir durch die Namensänderung Kunden verlieren. Wir hoffen, dass sie unsere neue Internetseite finden. Und auch über die überklebten Plakate werden sich bestimmt viele wundern“, sagt Winter. Mehr als 40 Jahre ist Gino Winter als Stuntman und Artist durch Europa gereist. „Jetzt bin ich 46, habe fünf Kinder und schon zwei Enkelkinder. Da dachte ich, jetzt mache ich mal was anderes.“ Nachdem die Schaustellerfamilie bereits einen Indoorspielplatz in Köln eröffnet hat, folgt nun mit „Ginos Kinderland“ der zweite.

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