Corneliusplatz Aus dem Schalenbrunnen sprudelt es

Wegen der Großbaustellen rund um die Kö war das Bauwerk zehn Jahre eingelagert und aufwendig restauriert worden.

Corneliusplatz: Aus dem Schalenbrunnen sprudelt es
Foto: Zanin

Düsseldorf. Fast zehn Jahre war der Schalenbrunnen wegen des Baus der U-Bahn und des Kö-Bogens am Ende der Königsallee auf dem Corneliusplatz verschwunden. 1882 war der neobarocke Brunnen nach dem Entwurf des Bildhauers Leo Müsch aufgestellt worden. Der Platz ist nach Peter von Cornelius benannt, dem ersten Direktor der Kunstakademie Düsseldorf, dessen Denkmal im Hofgarten steht. Jetzt neigt sich die Baustelle langsam aber sicher dem Ende zu und auch der Brunnen ist wieder an seinen alten Platz zurückgekehrt. Am Montag sprudelte probehalber das Wasser aus den Löwenmäulern.

Doch bis zur offiziellen Inbetriebnahme im September muss noch nachjustiert werden, denn dann soll alles perfekt funktionieren.

Die Schale wurde in den vergangenen Jahren in Pulheim eingelagert, die Figuren bei einem Steinmetz in Köln-Pesch aufwändig restauriert. Alte Kriegsschäden hatten dem Brunnen zugesetzt und der Zahn der Zeit hatten an ihm genagt. Außerdem musste die gesamte Wassertechnik des Brunnens für den Wiederaufbau erneuert werden — sie bestand aus eingemörtelten Bleileitungen, die beim Abbau nicht erhalten werden konnten. „Wir haben zudem die Kalkkrusten erneuert und natürlich auch die Farbe wieder erneuert,“ erklärt Restaurator Michael Streuff. Außerdem wurden neue Profile gezogen. Fast neun Monate haben diese Arbeiten gedauert und etwa 450 000 Euro gekostet.

Die gesamte Technik ist unterirdisch neben dem Brunnen in einem kleinen Betonbunker untergebracht. 50 000 Liter Wasser laufen pro Stunde durch die Leitungen. Danach fließt es in den Kö-Graben, der dadurch auch etwas Strömung bekommt, was sich positiv auf die Wasserqualität auswirkt.

„Das Wasser kommt aus einem Tiefbrunnen mit Grundwasser aus dem Hofgarten unter dem Dreischeibenhaus und wird durch unterirdische Leitungen zum Brunnen geführt“, erklärt Projektleiter Andreas Weise. Neu soll auch der Übergang vom Platz zum Hofgarten gestaltet werden. Dort sind breitere und offene Sitzstufen vorgesehen. Eine Art großer Balkon soll zum Gewässer hin mit verglaster Brüstung gebaut werden. Etwa im Stil der Fußgängerbrücke, die über den Weiher Landskrone führt. „Es wird aber noch etwa bis Ende 2020 dauern, bis alles fertig ist. Dazu gehört auch die Offenlegung der Düssel“, sagt Weise.

Im kommenden Winter soll um den Schalenbrunnen herum dann die große Kö-Eislaufbahn aufgebaut werden.

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