Booster-Impfung ohne Termin Auffrischungen sind jetzt für alle möglich

Düsseldorf · In Düsseldorf können alle, deren vollständiger Impfschutz seit mindestens einem halben Jahr besteht, eine Drittimpfung bekommen. Die Impfstellen an den Bahnhöfen sollen künftig ihre Öffnungszeiten erweitern.

 Das Impfmobil der Stadt Düsseldorf.

Das Impfmobil der Stadt Düsseldorf.

Foto: dpa/Marius Becker

An den Impfstellen und am Impfmobil in Düsseldorf sind Auffrischungsimpfungen für alle möglich, deren zweite Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Das sagte Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche. Zwar habe die Ständige Impfkommission (Stiko) bislang nur eine Empfehlung für über 70-Jährige, medizinische Angestellte und Personal und Bewohner von Pflegeheimen ausgesprochen, doch auch alle anderen mit vollständigem Impfschutz könnten diesen nach einer Aufklärung in Düsseldorf auffrischen lassen. Rund 13.500 Drittimpfungen wurden bislang verabreicht, „das ist leider viel zu wenig“, sagte Hintzsche.

Die Impfstellen am Hauptbahnhof und im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, an denen Impfen ohne Termin möglich ist, sollen zudem ihre Öffnungszeiten erweitern, kündigte Oberbürgermeister Stefan Keller (CDU) an. Bislang sind die Stationen immer montags bis freitags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet, jede Woche lassen sich dort rund 600 Menschen impfen. Auch weitere Standorte seien möglich. Das Impfzentrum in der Arena soll aber vorerst nicht wieder öffnen, sagte der Oberbürgermeister, und betonte, dass die Regie der Impfungen nach Entscheidung des Landes NRW nun bei den Hausärzten liege. Insgesamt wurden in Düsseldorf bislang 489.226 Menschen geimpft, davon haben 465.597 ihre Zweitimpfung erhalten.

Die Corona-Lage ist auch in Düsseldorf wieder deutlich angespannter. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 121,2 (Vortag: 115,7). Damit hat sich der Wert im Vergleich zum Vormonat verdoppelt. Dieser starke Anstieg liege nur zu einem kleinen Teil an größeren Ausbrüchen, wie es sie etwa in drei Düsseldorfer Altenheimen gegeben hat, sagt Hintzsche. Es handele sich vielmehr um ein dynamisches Infektionsgeschehen. Die meisten Neuinfektionen entfallen auf Jüngere zwischen zehn und 19 Jahren – in dieser Altersgruppe liegt die Inzidenz bei 204,8. Am niedrigsten ist der Wert mit 66,3 bei den 60- bis 69-Jährigen. Auch die Quote der Impfdurchbrüche bei Geimpften ist gestiegen. So haben derzeit fast 44 Prozent der Neuinfizierten einen vollständigen Impfschutz, der sie aber in der Regel vor einem schweren Krankheitsverlauf schützt.

Aktuell sind rund 1200 (+185) Menschen infiziert. 32 900 Personen sind genesen, 496 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben. Derzeit werden 74 Infizierte in Krankenhäusern behandelt, davon 24 auf Intensivstationen. „Die Lage in den Kliniken ist angespannt“, sagte Hintzsche. Am Donnerstag waren nur sechs Intensivbetten frei. Oberbürgermeister Keller bekräftigte die Entscheidung, bei städtischen Veranstaltungen und in den Kulturhäusern nur Geimpfte und Genesene zuzulassen.

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