Auf der Parkbank beweist Gott Humor
Im Central gelingen „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ mit großer Leichtigkeit.
„Ich beneide Euch um den Tod“, sagt Gott zu dem jungen Mann auf der Parkbank. Er sucht Trost bei diesem Menschen. Warum er ihn so unvollkommen geschaffen hat, fragt der Büroangestellte. Da meint der Allmächtige, er habe nur das Leben geschaffen, nicht aber den Einzelnen. Erstaunliche Erkenntnisse erlebt der namenlose Herr, der nicht nur über eine außergewöhnliche Begegnung mit dem Schöpfer berichtet, sondern sich direkt der Zwiesprache mit ihm stellt. Zu erleben im Central am Hauptbahnhof — in „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“.
Das Buch (2016 erschienen) aus der Feder des renommierten Kolumnisten Axel Hacke bringt das Schauspielhaus als Uraufführung auf die Bühne. In einer Spielfassung von Chefdramaturg Robert Koall, die Malte C. Lachmann als Konversationsstück in Szene setzte. Das klingt nach anstrengendem Gedankentheater. Doch keine Panik! Auf ältesten Fragen der Menschheit nach dem Sinn des Lebens gibt der Schöpfer aufmunternde Antworten, meist mit blinzelnder Ironie. Die beiden spielen sich die Gedanken in einem humorvollen Schlagabtausch zu,
Die Frage, warum Menschen auf der Welt seien, kontert er mit beinah spöttischem: „Vergiss die Frage! Ihr könnt Euch nur selber die Antwort geben. Aber sie wird falsch sein!“ Und der alte Herr setzt noch einen drauf: „Ihr seid ein zufälliges Nebenprodukt der Schöpfung und haltet Euch für das Zentrum. Eines Tages werdet Ihr weg sein.“ Ein intelligentes Fragen nach letzten Dingen und ein süffisant heiteres Spiel in lockeren Szenen ist es, das, dank Regisseur Lachmann, in knapp 80 Minuten mit Leichtigkeit über die Rampe kommt.