Auch Blinde stehen an der Platte

Sportvereine, Theater und Unternehmen arbeiten an der Einrichtung von neuen Angeboten.

Auch Blinde stehen an der Platte
Foto: Lepke

Düsseldorf. Inklusion — ein Begriff, der meist in Bezug auf die Integration von Kindern mit Behinderungen in Regelschulen verwendet wird. Doch er bezieht sich auf weit mehr als das: Es geht darum, allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder körperlichen Beeinträchtigungen die gleichen Möglichkeiten zu bieten.

Der Sportbund Düsseldorf arbeitet derzeit beispielsweise an der Einbeziehung von Asylbewerbern ins Vereinsleben. „Vereine, die Angebote für Flüchtlinge schaffen, bekommen von uns finanzielle Unterstützung“, sagt Geschäftsführer Ulrich Wolter.

Im Schauspielhaus bietet Theaterpädagogin Katrin Lorenz unter anderem einen Jugendtheaterclub an, bei dem auch Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Migrationshintergrund mitspielen. Wichtig sei es, dass Inklusion nicht aufgezwungen wird. „Unsere Konstellation im Theaterclub ist natürlich gewachsen, es wurde nicht explizit mit Inklusion geworben.“ Gerade deswegen funktioniere die Zusammenarbeit so gut.

Seit mehreren Jahren bereits arbeitet der Tischtennisverein Borussia Düsseldorf daran, behinderte und nicht-behinderte Menschen zusammenzubringen. „Man muss sich jeweils an die Spielart des Anderen gewöhnen, aber mit guter Abstimmung geht alles“, sagt Sprecherin Sonja Scholten. Im normalen Betrieb habe man viele Mannschaften, in denen beispielsweise blinde Menschen mitspielen. Speziell für Sehbehinderte wurde nun eine besondere Tischtennisplatte gebaut. „Wir hoffen, so mehr Menschen mit Behinderung zum Sport zu motivieren.“

Ein Integrationsangebot gibt es auch bei Vodafone. Vier Autisten arbeiten seit zwei Jahren in dem Programm als IT-Fachkräfte. Das Ziel: Menschen aus dem sozialen Abseits herausholen, mit deren Denkweise aber auch die anderen Mitarbeiter zu einer anderen Sicht bringen.

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