Im Stadtgebiet Düsseldorf ist hingegen die Zahl der Arbeitslosen im Vergleichszeitraum um 169 auf 29375 gesunken. Gründe sind der Branchenmix sowie der Personalbedarf bei Sommerbaustellen und Schulsanierungen.

Während sich jedoch vor einem Jahr im Bezirk bereits Mitte Juli eine positive Trendwende abzeichnete, stehen die Prognosen diesmal nicht so gut. "Wir erwarten einen Anstieg", sagte am Donnerstag Ingo Zielonkowsky von der Agentur für Arbeit. Wie dicke es aber wirklich kommt, zeigen die nächsten Wochen. "Dann werden wir sehen, ob die Unternehmen die 24-Monate-Kurzarbeit voll ausschöpfen."

Junge Menschen bekommen die Krise allerdings bereits deutlich zu spüren. So ist gegenüber dem Vormonat die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um 800 auf jetzt 3651 gestiegen. 500 der 800 jungen Erwerbslosen sind Auszubildende, die gerade ihre Lehre abgeschlossen, jedoch die Firmen nicht übernommen haben.

"Aber das sind gut vermittelbare Leute", gibt sich Zielonkowsky zuversichtlich. "Sie sind Fachkräfte, und sie sind flexibel." Vor allem flexibel muss sein, wer sich auf einem zunehmend unbeständigen Arbeitsmarkt behaupten will. "Schon heute ist klar, dass in zehn Jahren keiner mehr den Beruf ausüben wird, den er heute lernt", meint Zielonkowsky.

Und noch eine Tendenz befördert die Wirtschaftskrise: Auf dem Markt der freien Stellen mischen Zeitarbeitsfirmen zunehmend mit. Von den derzeit 2494 offenen Stellen (etwa Verkäufer, Büroberufe) stellen Zeitarbeitsfirmen mittlerweile ein Drittel aller Angebote. Werner Faber, Geschäftsführer des Personaldienstleisters Faber&Faber bestätigt: "Seit Mai fragen Firmen verstärkt nach, und wir haben gute Signale, dass es so weiter geht."

Immerhin gibt es gegenüber Juni einen leichten Anstieg der offenen Stellen von 2223 auf genannte 2494. Im Vorjahr standen allerdings im Juli 3095 freie Stellen bereit.