In die Schlagzeilen war der Aquazoo bereits vor wenigen Tagen im Bauausschuss wegen einer erneuten Kostenexplosion gekommen. Wie schon im Juni berichtet, hatte der damalige Baudezernent Gregor Bonin eine Kostenexplosion der Sanierungsarbeiten angekündigt. Statt ursprünglich 12,9 Millionen Euro müssten 2,6 Millionen Euro mehr eingeplant werden, hieß es damals.

Nun kündigte der Beigeordnete Stephan Keller im Fachausschuss an, dass eine weitere Steigerung zu erwarten sei. Der Umbau des beliebten Zoos am Nordpark werde sich nun auf 18 Millionen Euro beziffern. Eine Steigerung um über fünf Millionen Euro und damit 40 Prozent.

Die Gründe für die Kostensteigerungen sind vielfältig, teilte Bonin damals mit: Unter anderem sei die Verwaltung unzufrieden mit der Arbeit eines beauftragten Planungsbüros. Hier würden Schadensersatzforderungen geprüft. Zudem haben sich laut Verwaltung einige Bauteile in deutlich schlechterem Zustand befunden, als das bei der Bestandsaufnahme bei laufendem Betrieb ersichtlich war.

So müssten etwa Pumpen erneuert werden. Hinzu kämen überraschende Schadstoff-Funde. Keller sagte jetzt im Bauausschuss aber auch, dass die Kostensteigerung mit der zunehmenden Dauer der Arbeiten zu tun habe. Und er kündigte an, dass man die veranschlagten Kosten sehr genau nachrechnen werde.

Völlig überraschend kam zudem im Kulturausschuss der Hinweis, dass der Aquazoo erst im Oktober wieder eröffnet wird — statt wie angekündigt nach der Sanierung im März. Hintergrund sei die Einrichtung der Tiergehege, das „biologische Einfahren“ der Aquarien und die Eingewöhnung der Tiere in ihrer neuen Umgebung. Die Stadt gab den Schwarzen Peter dafür an den Aquazoo.

Der künftige Leiter Jochen Reiter war aber am Freitag nicht erreichbar. In der Politik gab man sich ratlos: „Das muss man vorher gewusst haben“, sagte Manfred Neuenhaus (FDP). Für Schuldzuweisungen fehlten jetzt aber noch Detailinformationen.