Apples Prozess in Düsseldorf: Großer Auflauf für Mini-PCs

Journalisten aus aller Welt wollten den Streit der beiden Computer-Riesen miterleben.

Düsseldorf. Normalerweise ist Saal E.116 im Erdgeschoss des Landgerichts den ganz schweren Jungs vorbehalten. Dass dort Zivilprozesse stattfinden, ist eher die Ausnahme. Am Donnerstag aber zog die Kammer mit Richterin Johanna Brückner-Hoffmann in den Saal um. Und die 100 Plätze auf den Zuschauerbänken reichten nicht einmal aus. Einige der Journalisten, die aus aller Welt — sogar aus Südkorea und Amerika — angereist waren, fanden keinen freien Sitz mehr. Anlass des Spektakels: der Prozess der beiden Computer-Riesen Apple und Samsung.

Was dann folgte, war eine äußerst zähe Sache. Bis in den Nachmittag wurde über „Geschmacksmuster“, eckige oder runde Kanten an den Tablet-PCs oder gepunktete Linien auf Zeichnungen debattiert, die sich Apple hatte schützen lassen. Da gähnte sogar die Dame vom südkoreanischen Fernsehen, die den längsten Weg nach Düsseldorf hinter sich hatte.

Dass der Prozess in Düsseldorf stattfindet, obwohl beide Firmen ihren Sitz nicht in der Landeshauptstadt haben, ist kein Zufall. Die Patentexperten des Landgerichts haben überregional einen guten Ruf und gelten zudem als Patentinhaber-freundlich.

Trotzdem ist der Streit um die Tablet-PCs auch für Johanna Brückner-Hoffmann eine Herausforderung. Denn sie muss entscheiden, ob es nur Kleinigkeiten sind, die das iPad von Apple und den Galaxy Tab von Samsung unterscheiden. Ihr Urteil wird erhebliche Folgen haben, denn der Handel mit den handlichen Computer ist längst zu einem Milliardengeschäft geworden.

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