Notfallpraxis Appell der Politik: Nachtdienst in Notfallpraxen muss bleiben

Düsseldorf · Planung zum falschen Zeitpunkt: Die Notfallambulanzen von Krankenhäusern müssten entlastet werden.

 Die Notfallpraxis an der Florastraße.

Die Notfallpraxis an der Florastraße.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Die Ratsfraktionen von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen in Düsseldorf appellieren an den Verein „Notdienst Düsseldorfer Ärzte“ und die Kassenärztliche Vereinigung, die geplante Abschaffung des Nachtdienstes ab 1. Juli 2020 in der Notfallpraxis am Evangelischen Krankenhaus (EVK) zu überdenken (die WZ berichtete in der Donnerstag-Ausgabe).

Notfallpraxen würden die hausärztliche Versorgung an Wochenenden, Feiertagen oder auch in den Abend- und Nachtstunden abdecken. Sie würden Notfallambulanzen der Krankenhäuser, wo echte Notfälle behandelt werden müssen, entlasten, so die Ratsfraktionen.

Andreas-Paul Stieber (CDU), Vorsitzender im Gesundheitsausschuss, sagt: „Wir sind uns fraktionsübergreifend einig, dass diese Planung zum falschen Zeitpunkt erfolgt. Die Notfallkapazitäten in den Krankenhäusern müssen gerade jetzt vorgehalten werden, damit auf die Folgen der Corona-Pandemie reagiert werden kann. Eine Nachtschließung der Notfallpraxis am Evangelischen Krankenhaus wird zwangsläufig dazu führen, dass die Menschen direkt in die Notfallambulanz des Krankenhauses gehen.“

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD), Vizevorsitzende im Gesundheitsausschuss, sagt zu dem Thema: „Bis zum Jahr 2022 sollen in Nordrhein-Westfalen sogenannte Portalpraxen flächendeckend eingeführt werden. Dort wird eine strukturierte Ersteinschätzung nach Schweregrad und Dringlichkeit der nötigen Behandlung vorgenommen. Bis dieser Systemwechsel vollzogen ist, sollte der Nachtdient in der Notfallpraxis aufrecht erhalten bleiben.“

Angela Hebeler, die gesundheitspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, bedauert, dass keine gemeinsame Lösung mit dem Zentralen Zahnärztlichen Notdienst am selben Standort gesucht wurde.

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