Apollo: Als sich die Weltstars in Düsseldorf noch die Klinke in die Hand gaben
Das Apollo an der Kniebrücke wird 20 Jahre alt. Wir werfen einen Blick zurück in die Zeit, als Stars wie Zarah Leander, Louis Armstrong, Charlie Rivel oder Lionel Hampton im Apollo an der Königsallee auf der Bühne standen.
Düsseldorf. Die Anregung für den Vorläufer des heutigen Apollo Varietés an der Kniebrücke kam vom damaligen Oberbürgermeister Wilhelm Marx. Carl Kraus, ein ehemaliger Druckereibesitzer, fand dann auf dem ehemaligen Gelände der „Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft“ am heutigen Graf-Adolf-Platz ein geeignetes Baugrundstück.
Entworfen wurde das Theater 1898 vom Düsseldorfer Architekten Hermann vom Endt. Das Gebäude sollte vielfältig nutzbar sein. In ihm sollten Zirkusvorstellungen, Konzertaufführungen, Bälle und Ausstellungen und natürlich auch Varieté-Vorstellungen aufgeführt werden. Alle Räume sollten hell leuchten und mit Tageslicht versorgt werden.
Doch erst einmal musste die Finanzierung gestemmt werden. Bauherr war die dafür 1898 gegründete Apollotheater-Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von 700 000 Mark. Um die auf 1,2 Millionen Mark veranschlagten Baukosten abzudecken, wurde bei der Landesbank der Rheinprovinz eine Hypothek über 500 000 Mark aufgenommen. Der erste Spatenstich wurde am 25. Juli 1898 gesetzt. Am 16. Dezember 1899 hob sich im Apollo der Bühnenvorhang zur Eröffnungsgala. Jacques Glück, der auch schon künstlerischer Direktor im Berliner Apollo war, stellte ein großes Programm zusammen. Mit einem kaum vorstellbaren Potpourri. Es reichte vom Chor aus „Orpheus aus der Unterwelt“ über akrobatische Kunst und Fahrern, Zauberern bis zu Ringkämpfern.
Es begann die Geschichte des Apollos. Das Eröffnungsprogramm zeigte, wie bunt und abendfüllend die Programme bis zum Ersten Weltkrieg bestückt waren. Zusätzliche Höhepunkte bildeten die Goethe-Festspiele (1906), Gastspiele der Tragödin Sarah Bernhardt (1905/1908) oder das Max-Reinhardt-Ensemble mit seinen großen Massenszenen (1911).
Offenbar lief das Theater hervorragend, denn die Apollotheater-AG schüttete in den ersten Jahren eine Dividende von zehn bis 15 Prozent aus.