Apfelernte fällt etwas schwächer aus

Der späte Frosteinbruch im April hat hier nicht so schlimme Folgen wie andernorts.

Apfelernte fällt etwas schwächer aus
Foto: Kitschenberg

In Deutschland fällt die Apfelernte in diesem Jahr schlecht aus. Vor allem in der Gegend von Bonn und am Bodensee sind die Apfelbauern schwer von Ernteeinbußen betroffen. Doch in Düsseldorf und Umgebung sind sie weitgehend verschont geblieben, da die Apfelblüten während des späten Frosteinbruchs im April noch nicht offen waren und sich gut erholen konnten. Dennoch: Auch die Biotlogische Station Haus Bürgel wird knapp ein Drittel ihrer normalen Ernte verlieren. Nicht so stark betroffen ist der Obsthof Mertens, der laut Besitzer Frank Mertens sogar ein relativ gutes Jahr erwartet. „Wir werden wahrscheinlich 90 Prozent unserer besonders guten Ernte von 2015 einbringen können“, so Mertens.

Und dies, obwohl es im April einen kurzen Kälteeinbruch gab, der die Apfelblüten sehr gefährdete. Mertens erklärt, wie er dieser Wetterkapriole begegnete. „Entscheidend ist, dass die Temperatur des Blüteninneren nicht unter null Grad fällt, sonst gehen Pflanzen ein.“ Das bestätigt auch Norbert Tenten von Haus Bürgel. Und er erklärt weiter: Nur der äußere Teil der Blüte dürfe kalt werden oder einfrieren. Genau das machen sich die Bauern zu nutze, wenn sie die Blüten durch so genanntes Frostberegnen schützen. Bei dieser Methode werden Wassertropfen auf die Blüten gegeben, welche dann einfrieren und eine schützende Eishülle um das empfindliche Innere bilden, so dass die Temperatur im Inneren nicht unter null Grad fällt.

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor bei der Apfelernte ist die Wassermenge, mit der ein Baum versorgt wird. Da es diesen Sommer und auch noch Anfang dieses Monats einen kurzen Hitzeschub gab, ging die Ernte auch wegen der Bodentrockenheit etwas zurück. Doch die Wassertemperatur sei gut für die Bäume gewesen, erläutert Norbert Tenten.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: „Wegen der Hitze hat sich der Zuckergehalt in den Äpfeln erhöht. Sie sind jetzt süßer“, sagt Frank Mertes vom gleichnamigen Obsthof. Obwohl die Bauern in Düsseldorf wohl keine großen Teile ihrer Ernte verlieren, werden die Preise doch ein wenig ansteigen. Mertens: „Wir müssen uns etwas dem Markt anpassen.“ Auf dem Hof Bürgel wird es dazu jedoch nicht kommen, da die Erlöse aus dem Verkauf ausschließlich an die Biologische Station gehen und der Hof somit nicht kommerziell wirtschaftet.

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