LED-Leuchten oder Gaslaternen Initiative „Düsseldorfer Gaslicht“ macht eine Umfrage

Friedrichstadt · An der Jahnstraße stehen moderne Leuchtstelen auf Betonpfosten. Die Bürger sollen nun sagen, ob sie die Gasleuchten zurückwollen.

 In der Jahnstraße stehen nun wenig hübsche Lichtstelen in Betonfüßen. Vorher waren dort noch Gaslaternen.

In der Jahnstraße stehen nun wenig hübsche Lichtstelen in Betonfüßen. Vorher waren dort noch Gaslaternen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Vor etwa sechs Jahren wurden an der Jahnstraße zwischen Bilker Allee im Süden und Herzogstraße im Norden historische Gaslaternen entfernt – und zwar wegen des „altersbedingten Zustands und aus Sicherheitsgründen“, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte – aber sehr zum Ärger von Lutz Cleffmann der Initiative Düsseldorfer Gaslicht. „Die Gaslaternen an der Jahnstraße stünden heute unter Denkmalschutz, hätte es sie bei der Begehung durch die Verantwortlichen noch gegeben“, sagt er. Die Stadtverwaltung hat die Gaslaternen durch hohe Elektroleuchten ersetzt. Statt sie aber final im Asphalt zu verankern, stehen diese E-Leuchten noch immer auf Betonfüßen – seit bald sechs Jahren. Schön ist anders, findet Cleffmann, der von Anwohnern zudem gehört hat, die neuen und offenbar provisorischen Stelen würden wegen ihrer Höhe bis in die Wohnungen strahlen.

Initiative bevorzugt das
klassische Gaslicht

Cleffmann möchte wissen, wann die Beleuchtung der Jahnstraße endlich fertig gebaut ist. Gern hätte er das klassische Gaslicht behalten, aber: „Wir werden uns nach den Wünschen der Anwohner richten“, sagt er und hat eine Umfrage organisiert. Die Anwohner können und sollen mitteilen, wie sie ihre Straße zukünftig erhellt haben möchten.

Denn Lutz Cleffmann betont, dass es durchaus möglich sei, die neuen Lichtstelen wieder gegen Gaslaternen zu tauschen. „Es gibt ja noch aufbereitete Gaslaternen, sie sehen aus wie jene, die noch stehen.“ Dieser Ansicht widerspricht ein Sprecher der Stadt. Die einzelnen Bausteine der bereits abgebauten Gaslaternen würden als Ersatzteile für die noch stehenden Laternen benötigt. Auf jeden Fall müsse an der Jahnstraße etwas getan werden, sagt Cleffmann. „Der jetzige Zustand an der Jahnstraße geht ja gar nicht.“

Die Gaslaternen haben in der Stadt viele Befürworter, sind jedoch auch umstritten, weil ihr schummriges Licht nicht so stark ist wie jenes der Lichtstelen, die laut Stadt für mehr Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden bieten. Zurzeit stehen an Düsseldorfs Straßen und Plätzen noch 13 800 Gaslaternen, In 2020 wurden sie vom Institut für Denkmalpflege unter Schutz gestellt. Ihre Standorte werden zurzeit begutachtet. Ein Gremium (der sogenannte „Kleine Kreis Gasbeleuchtung“) und Vertreter der Bezirksvertretung 3 planen, dauerhaft 10 000 Gaslaternen zu halten, 3800 Leuchten werden folglich abgebaut und durch moderne Leuchten ersetzt. „Die Jahnstraße wurde wegen der zeitlich schon lange andauernden Provisorien vorgezogen“, heißt es vonseiten der Stadt. Noch in 2022 sollen die 16 Stromleuchten mit ihren Betonfüßen sowie die noch bestehenden acht Gaslaternen gegen eine dauerhafte moderne Straßenbeleuchtung mit Strom getauscht werden.

Lutz Cleffmann räumt ein, dass eine moderne LED-Beleuchtung ihre Vorteile hat, aber dass es auch um die Meinung der Anwohner gehen muss – daher die zurzeit stattfindende Umfrage, für die Cleffmann 800 Postkarten produziert und an die Bewohner der Jahnstraße verteilen lassen hat. Zur Wahl stehen „Die Gaslaternen sollen wieder aufgestellt werden“, „Ich hätte gerne eine moderne helle LED-Beleuchtung“ und die „Die Art der Beleuchtung ist mir egal, Hauptsache die Betonfüße verschwinden endlich“. Sollten sich die Anwohner für die Lichtstelen entscheiden, würde Cleffmann dies im Moratorium „Kleiner Kreis Gasbeleuchtung“ mit einbringen.

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