Anti-Terror-Barrieren in Düsseldorf bleiben vorerst, wie sie sind

Vor der endgültigen Platzierung und Gestaltung steht ein Workshop mit Experten in der Kriminalprävention. Auch versenkbare Poller sind noch nicht vom Tisch — Ordnungsdezernent Christian Zaum ist da allerdings skeptisch.

Düsseldorf. Die Stadt belässt es zunächst bei den zwölf provisorischen Anti-Terror-Blockaden in der Alt- und Innenstadt. Nach einer Sitzung des Arbeitskreises im Rathaus, an der auch Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke teilnahm, sagte der zuständige Ordnungsdezernent Christian Zaum: „Erst einmal bleiben alle Standorte unverändert. Wir werden vor einer dauerhaften Entscheidung einen Workshop mit den Experten vom Deutschen Forum für Kriminalprävention veranstalten.“

Denn es habe sich gezeigt, dass die technischen und praktischen Detailfragen rund um die Barrieren gegen Lkw und Autos , die als Waffe gegen Passanten eingesetzt werden könnten, doch kniffliger als zunächst gedacht seien. Das betrifft in der Altstadt insbesondere den Liefer-, Rettungs- oder Müllabfuhrverkehr, genauso muss bedacht werden, wann wie viele Gruppen zu Fuß durch müssen, etwa beim großen Schützenfest.

(Die Barrieren gegen Terroranschläge stehen etwa an der Rheinuferpromenade. Foto: ale)

Wie berichtet, platzierte die Stadt schon zum Weihnachtsmarkt und vermehrt dann zu Karneval die Betonklötze unter anderem am Burgplatz, auf der Rheinuferpromenade, am Hauptbahnhof oder Johannes-Rau-Platz.

Als im März ein Lastwagen aus Versehen den immerhin gut zwei Tonnen schweren Betonklotz zwischen Burg- und Marktplatz beim Rangieren einfach 30 Zentimeter verschob, wurden Fragen zur Zuverlässigkeit der Betonsperren laut. Denn die schienen nunmehr ihrem Spitznamen „Legosteine“ mehr gerecht zu werden, als dem Sicherheitsbedürfnis guttut. Müssen sie also fest im Boden verankert werden? Die CDU forderte daraufhin von der Stadt ein Gesamtkonzept mit endgültigen Formen der Sperren und deren Standorte.

Doch so weit ist es noch nicht. Zaum sagt, dass die zentralsten Standorte Priorität besäßen. Das betrifft auch die optische Gestaltung, die attraktiver als die Provisorien ausfallen soll — insbesondere an den repräsentativeren Stellen.

Eine elegante Lösung wären wohl versenkbare Poller, wie sie unter anderem am US-Konsulat hinter dem Hauptbahnhof stehen. Doch sie sind teuer. Zudem bezweifelt Zaum, dass sie praktisch und sicher genug seien. In Karlsruhe wird zwar gerade an Pollern geforscht, die — mittels eingebauter Kamera — ganz flott und automatisch nur aufgrund der Kennzeichenerkennung eines Autos oder Lasters runter- und danach wieder hochfahren. Zaum: „Aber natürlich tun sich da wieder Sicherheitsfragen auf, denn Kennzeichen können gefälscht werden.“

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