Anlieger fordern bessere Infrastruktur für den Seestern

Ein Workshop im Linksrheinischen mit Anwohner, Investoren und Politikern bescherte der Verwaltung viel Arbeit. Nach Meinung der Anlieger fehlt es an vielem.

Anlieger fordern bessere Infrastruktur für den Seestern
Foto: C4C| competence for competitions, Berlin

Düsseldorf. Über vier Stunden diskutieren Anlieger, Investoren, Politiker und Fachleute aus vier Ämtern der Stadt im Lindner-Hotel über die Zukunftsperspektiven am Seestern. Die Verwaltung hatte nicht mit diesem Ansturm gerechnet, so dass die Veranstaltung zeitweilig aus dem Ruder geriet. Das lag an den langatmigen Vorträgen von Fachleuten zu Büroparks in anderen Städten, die sich allerdings nicht mit dem viel kleineren und zentraler gelegenen Gebiet am Seestern vergleichen ließen. Dank des Engagements der Betroffenen nahm das Planungsamt unter der Beigeordneten Cornelia Zuschke jedoch ein ganzes Bündel von Themen zur Bearbeitung in die Amtsstuben mit.

Zunächst gab es einen Rundgang durch das Quartier. Zur Diskussion dabei etwa das längst abgesegnete Projekt am Niederkasseler Lohweg 16, das abgerissen und durch einen Wohnkomplex mit Infrastruktur ersetzt werden soll. Auch Projekte an der Emanuel-Leutze-Straße und dem Niederkasseler Lohweg kamen zur Sprache.

Bei der Diskussion ergriff als erster Hausherr Dirk Lindner von der Standortinitiative das Wort und pries die viel zu wenig bekannten Schönheiten vor Ort. Gespannt war man in der Verwaltung auf seine Antwort zu den Wohnungen. Würde seine Initiative, die stets den Büro- und Hotelstandort betont hatte, Wohnungen überhaupt akzeptieren?

Lindner reagierte diplomatisch: „Es ist völlig in Ordnung, wenn wir eine neue Wohnbebauung bekommen, aber damit sind die Probleme nicht gelöst. Wir müssen uns Gedanken über die Verkehrs-Infrastruktur und die sonstige Infrastruktur machen. Wir müssen an Kitas, die Nahversorgung und die Plätze mit Aufenthaltsqualität denken.“ Sein Appell an die Verwaltung: „Sie müssen die Bebauungspläne und die Infrastruktur gemeinsam entwickeln. Bitte planen Sie nicht zuerst und sagen dann: Ach, da war doch noch etwas mit dem Verkehr.“

Horst Seidenberg vom Bürgerverein Lörick berichtete, wie man sich mit Schrecken vom Seestern abgewendet habe, als dort ein Hochhaus nach dem anderen hochgezogen wurde. Über die Wohnbebauung komme man sich wieder näher. Dann wurde auch er deutlich: Einen „Maiskolben“ wolle man nicht. Der Turm sei zwar in der Höhe reduziert, aber gleichwohl sollen im veränderten Projekt 300 Wohnungen entstehen. Da müsse auch eine soziale Infrastruktur angestrebt werden.

Dirk Lindner von der Standortinitiative

Das Resümee am Abend war ein ganzes Wunschpaket: Beim Städtebau müsse mehr Sensibilität walten. Die Übergänge in die Nachbarschaft sollten durch Fuß- und Radwege verbessert werden. Generell sei eine Qualitätssteigerung bei den Freiräumen und dem Grün dringend angebracht. Zur Nutzung müsse man an Gastronomie und soziale Infrastruktur denken. Und in der Verkehrsentwicklung gehe es um einen dichteren Takt bei den U-Bahnen nach Lörick sowie um eine Verlängerung des Betriebs bis in die Abendstunden. Bessere Radwege sowie Fahrradständer seien gleichfalls nötig.

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