Wohnungsbauprojekte in Düsseldorf Angermunder gegen weitere Bebauung

Düsseldorf · Die Bebauung einer Fläche an der Straße Auf der Krone löst weiterhin Protest aus. Mehr als 1500 Unterschriften wurden gesammelt.

 Die Angermunder möchten den dörflichen Charakter des Stadtteils im Düsseldorfer Norden erhalten.

Die Angermunder möchten den dörflichen Charakter des Stadtteils im Düsseldorfer Norden erhalten.

Foto: RP/gaa

Seit mehreren Jahren wehren sich Bürger in Angermund gegen die weitere Bebauung von Freiflächen. Besonders engagiert gehen sie gegen die Bebauung einer Fläche hinter den Häusern an der Straße Auf der Krone vor, die zurzeit als Acker genutzt wird. Sie haben sich zu einer überparteilichen Bürgerinitiative zusammen geschlossen und vor einem Jahr eine Online-Petition gestartet, mit dessen Hilfe die weitere Bebauung von Freiflächen im Düsseldorfer Norden verhindert werden soll.

Über den Link www.change.org/Naturschutz_Angermund haben sich inzwischen mehr als 1500 Bürger der Petition angeschlossen – das entspricht rund jedem zweiten Haushalt in Angermund. Die Unterschriften wurden inzwischen an Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) übergeben. „Der hat uns für unser Engagement gedankt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich für unser Anliegen einsetzen wird“, sagt Rebekka Eitelwein, die mit ihrem Mann Oliver Mitglied der Initiative ist.

Mit ihrer Einschätzung liegt sie wahrscheinlich richtig, denn bei einem Besuch in der Bezirksvertretung 5 hat das Stadtoberhaupt jüngst erklärt, dass zwar die charakteristische, dörfliche Siedlungsstruktur in den Stadtteilen erhalten bleiben soll, es aber dennoch eine maßvolle Weiterentwicklung geben wird, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Wir haben Kenntnis von Plänen, die eine Bebauung von 22 Doppelhaushälften für das Gebiet nördlich Auf der Krone vorsehen“, sagt Oliver Eitelwein. „Da kann man nicht mehr von einer Arrondierung des Ortsrandes sprechen.“

Die Bürgerinitiative möchte erreichen, dass die Fläche aus dem Papier, „Perspektiven für den Düsseldorfer Norden“ gestrichen wird. Dieses wurde im Jahr 2018 erstellt und zeigt auf, an welchen Stellen Freiflächen vorhanden sind, die bebaut werden könnten und in welcher Reihenfolge eine Umsetzung sinnvoll wäre. Das Areal nördlich Auf der Krone fällt in die Kategorie mit einem mittel- bis langfristigen Planungsstart. „Als das Papier erstellt wurde, ist das Thema Klimaschutz nicht berücksichtigt worden, denn sonst hätte das Areal gar nicht darin aufgenommen werden dürfen“, sagen die Eitelweins.

Dabei beruft sich die Initiative auf eine Klimaanalyse der Stadt, die bereits 2012 veröffentlicht wurde. Darin wird die Bedeutung von Angermund als „regional bedeutsamer Ausgleichsraum und Frischlufteinzugsgebiet für Düsseldorf ausgewiesen“. In der aktuellen Stadtklimaanalyse wird dem Gebiet Auf der Krone eine hohe bioklimatische Bedeutung bescheinigt. „Bauliche Eingriffe sollten gänzlich vermieden werden beziehungsweise, sofern bereits planungsrechtlich zulässig, unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Klimafunktionen erfolgen“, heißt es in der Analyse. „Wir werden deshalb weiter für die Freifläche kämpfen, Unterschriften sammeln und Gespräche mit der Politik führen“, sagen die Eitelweins.

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