Gospel Am Wochenende gibt es Gospel im Doppelpack

Düsseldorf · Samstag gastiert die „New York Gospel Show“ in der Tonhalle. Sonntag sind die „New York Gospel Stars“ im Savoy.

 Die „New York Gospel Show“ wird am Samstag in der Tonhalle am Ehrenhof zu sehen sein.

Die „New York Gospel Show“ wird am Samstag in der Tonhalle am Ehrenhof zu sehen sein.

Foto: Margot de Heide

Am kommenden Wochenende gibt es in Düsseldorf gleich zwei Gelegenheiten, Gospel in verschiedenen Varianten zu erleben. Am Samstag um 20 Uhr im Savoy-Theater mit den „New York Gospel Stars“ und am Sonntag in der Tonhalle um 18 Uhr die „New York Gospel Show“.

Ein Zufall, zugleich aber auch Ausdruck eines Phänomens. Jahr für Jahr reisen zahllose Gospel-Formationen mit ihren mal authentisch, mal populär, mal effektvoll, mal bescheiden ausgestalteten Shows und Auftritten durch die Lande. Dabei gibt es besonders prominente Beispiele wie die „Queen Esther Marrow‘s The Harlem Gospel Singers“, deren Gründerin Queen Esther Marrow 2017 sich mit einer Tournee von ihren Fans verabschiedete. Doch neben diesem besonders herausragenden Beispiel gibt es unzählige andere, die den mal enger mal breiter gefassten Begriff „Gospel“ im Namen tragen. Mal heißen sie „Original“, mal „Singers“ mal „Stars“ oder auch eben „Show“ – was sie eint, ist, dass das was sie jeweils auf ihre eigene Art auf die Bühne bringen, auf „Gospel“ fußt. Doch was ist nun „Gospel“ genau?

Ganz so einfach lässt sich das eben nicht beantworten, gibt es auch bestimmte Vorstellungen, die man für gewöhnlich mit „Gospel“ in Verbindung bringt. Christlich geprägte Songs mit afroamerikanischem Einschlag, erwachsen aus dem African American Spiritual. Man denkt sogleich an Gospelsongs wie etwa „Oh Happy Day“, an rhythmisch schwingende Sänger, große Gesten und ausladende musikalische Soli; all das um einer tiefen religiöse Überzeugung Ausdruck zu verleihen. Doch lässt sich vieles unter diesem Begriff „Gospel“ subsumieren, je nachdem. Von der Wortherkunft ist es relativ eindeutig „Gospel“ entstammt dem alt-englischen „godspel“ und steht für das „Evangelium“ also „Gute Nachricht“.

Die „New York Gospel Show“ in der Tonhalle

Die von dem in München ansässigem Tourneeveranstalter Alegria Konzert organisierte Show mischt musikalisch eine recht weit gefasste Bandbreite zusammen und fügt sie zu einer bunten Show, bei der neben Traditionals wie „Amazing Grace“ oder „Swing Low, Sweet Chariot“ auch Leonard Cohens „Hallelujah“ oder auch Pharrell Williams’ „Happy“ Platz finden. Acht US-amerikanischen Gesangssolisten werden von einer Band – „Allstar-Band“ genannt – unter der Leitung von (laut Tonhallenwebsite) Michael Webb umrahmt. Als weitere musikalische Leiter nennt Alegria Bernard Brown und Laeh Jones. Letztere ist Stellar-Award-Gewinnerin, ein US-Amerikanischer Preis der Gospel-Branche.

Die „New York Gospel Stars“ im Savoy-Theater

Diese Formation hat mehr als 10 Jahre Bühnenerfahrung in Deutschland. 2017 feierten sie Jubiläum. Sie sind neun Musiker: der Sänger Tyrone Flowers, der unter anderem schon auch bei den „Harlem Gospel Singers“ mitwirkte, Melodie Nicholson, Matia Washington, Alison Mitchell, Jacinta Muse, Latoya Duggan, Kyron El, Jonathan Jones – zum ersten Mal dabei –, Ahmed Wallace und schließlich der Schlagzeuger Dejon Carr. Der ursprüngliche Chorleiter und Gründer der Gruppe Grammy-Preisträger Craig Wiggins verstarb 2018. Wie er in zahlreichen Interviews ausführte lag ihm die Einbeziehung des Publikums sehr am Herzen, diese sollten mitsingen, mittanzen und natürlich mitklatschen können. Dabei steht die Vermittlung der Freude an dieser Musik im Vordergrund. Die Tradition führt die Formation auch nach seinem Tod fort.

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