kommen und gehen Neuer Laden bietet Raritäten, Kunst und Antiquitäten

Düsseldorf · Am Kaiserswerther Markt hat „Antiquités Kontor“ eröffnet. Hermann de Haas bietet dort Raritäten, Kunst und Antiquitäten an.

 Hermann de Haas verkauft in seinem Geschäft am Kaisers­werther Markt Antiquitäten.

Hermann de Haas verkauft in seinem Geschäft am Kaisers­werther Markt Antiquitäten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Aus dem kleinen Galerieladen „Antiquités Kontor“ dringt klassische Musik nach draußen. Doch nicht diese, sondern ein handgemaltes Aushängeschild zieht die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich: Es zeigt einen gelben, rückwärtsblickenden Hasen auf blauem Hintergrund. „Das ist der einzig rückwärtsblickende Hase, den sie finden werden“, ist Ladenbesitzer Hermann de Haas überzeugt. Das Logo stammt ursprünglich von einem Wappen eines Amsterdamer Hauses, welches schon 1712 im Besitz der Familie de Haas war. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Café, aber das Wappen mit dem Hasen ist noch immer am Haus befestigt. „Das Logo begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.“ Nun hat der Hase auch seinen Weg nach Kaiserswerth gefunden.

„Originales und Originelles“ lautet das Konzept des Ladens im historischen Teil von Kaiserswerth. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Angelika hat Hermann de Haas dieses Anfang März am Kaiserswerther Markt eröffnet. Angeboten werden verschiedene Antiquitäten, wie Porzellan, Gläser, Bücher, Schmuck, Möbelstücke und Kunstwerke. Der Großteil des Angebots stammt aus de Haas‘ eigenem Fundus: „Ich sammele wirklich schon ewig“, sagt der gebürtige Berliner. Er hat seit den 1960er-Jahren bei insgesamt 21 Umzügen quer durch Deutschland, und darüber hinaus, einen bemerkenswerten Fundus an Antiquitäten zusammenstellen können. Dazu gehört beispielsweise die Nazarener Glasmalerei von Josef Raffauf – eine echte Rarität. Der Glasmaler kreierte unter anderem Wandbilder für die Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg in Jerusalem und Mosaike in der Berliner Gedächtniskirche. Die Glaskunst in de Haas‘ Geschäft hing bereits im Jahre 1900 auf der Weltausstellung in Paris. Die Seltenheit der Stücke macht sich auch im Preis bemerkbar, denn eine Glasmalerei kostet bis zu 3000 Euro. Auch das pastellfarbene Bulgari-Porzellan von Rosenthal, dekoriert mit Musikinstrumenten und Notenzeilen, ist eine Rarität. Der Preis für ein Gedeck liegt bei 250 Euro. Für den kleinen Geldbeutel hat der Galerieladen aber auch kleine Figürchen und antike Kleinigkeiten ab fünf Euro im Angebot.

Auffällig ist die bedachte und sorgfältige Anordnung der Einzelstücke. „Ich möchte vermeiden, dass wir in die reine Flohmarkt-Ecke kommen. Wir möchten Einzelteile so präsentieren, dass man ihre Schönheit auch sehen kann“, erklärt de Haas.

Entstanden ist die Idee für den Laden eher zufällig: Aus gesundheitlichen Gründen entschied sich de Haas gemeinsam mit seiner Frau im vergangenen Jahr nach Kaiserswerth umzuziehen, um näher bei der gemeinsamen Tochter zu leben. Nachdem er sich erholt hatte, bekam er Lust auf ein neues Projekt. „Ich musste irgendwas machen, sonst wäre ich verrückt geworden“, erzählt er. Zudem hatte er durch den Umzug nicht mehr genügend Platz für all seine Antiquitäten. Ein Antiquitätengeschäft bot also die perfekte Möglichkeit, um die gesammelten Schätze weiterzugeben. Seit der Entstehung des Galerieladens sei die Resonanz durchweg positiv: „Die geschäftliche Nachbarschaft hat den Laden sehr gut aufgenommen. Er fügt sich sehr gut in die Umgebung ein“, so de Haas.

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