Am Füttern gehindert: Taubenfreund verprügelt Kirchenvorstand

Gericht: Streit ums Füttern eskalierte vor der Sakristei.

Düsseldorf. Tiere liegen einem Frührentner am Herzen, regelmäßig füttert er Tauben. Mit Menschen kommt der 43-Jährige offenbar nicht so gut klar. Weil er einen Rentner, der auch noch Kirchenvorstand der Gemeinde Heilig-Geist in Derendorf ist, massiv attackiert hat, musste er sich am Mittwoch wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten.

Am 10. Februar 2011 war der 43-Jährige kurz vor Mittag dabei, vor der Derendorfer Heilig-Geist-Kirche Tauben zu füttern. Angeblich wollte er die Vögel anlocken, um kranke Exemplare einzufangen und vom Verein Stadttiere pflegen zu lassen. Doch dazu kam es nicht. Denn der 72-jährige Kirchenvorstand der Gemeinde erklärte dem Frührentner, dass dort Taubenfüttern verboten ist.

„Die ganze Sakristei, wo Pfarrer und Messdiener hineingehen, ist vom Vogelkot schon völlig verschmiert“, erklärte der 72-Jährige, „die trauen sich kaum noch durch die Tür.“ Als der Tierfreund ihn einfach ignorierte und weiter Futter verstreute, griff der Kirchenvorstand nach seiner Hand. Da rastete der Frührentner aus, warf den Senior, der dabei eine blutende Verletzung an der Hand erlitt, zu Boden.

Der 72-Jährige war so verzweifelt, dass er laut um Hilfe rief. Ein Maurermeister (42), der in der Kirche arbeitete, konnte die beiden Kontrahenten schließlich trennen. „Ich hatte Angst, dass Sie mich auch noch treten wollten“, wandte sich der Rentner direkt an den Angeklagten.

Der Taubenfütterer zeigte sich uneinsichtig und entschuldigte sich nicht einmal bei dem Rentner. So wurde er schließlich zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt.

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