NRW-Landtag Der Landtag feiert 30. Geburtstag und macht die Nacht zum Tage

Düsseldorf · Bürger können am Wochenende bei den Parlamentsnächten das Haus erkunden und mit Politikern sprechen.

Vor 30 Jahren ist der Landtag Nordrhein-Westfalen in das Gebäude am Düsseldorfer Rheinufer eingezogen. Dieses Jubiläum feiert das Landesparlament am Wochenende mit den Bürgern. Gemeinsam mit allen Abgeordneten lädt der Präsident des Landtags, André Kuper, zu zwei Parlamentsnächten am Freitag und Samstag, 28. und 29. September, ein. Von 17 bis 23 Uhr wird im Landtag ein kostenloses Programm aus Musik und Unterhaltung, Informationen und Diskussionen geboten.

„Der Landtag ist ein offenes Haus für alle Bürgerinnen und Bürger und das Zentrum der Politik in Nordrhein-Westfalen“, sagt Kuper, „bei den Parlamentsnächten zum 30-jährigen Bestehen des Gebäudes am Rhein können die Gäste hinter die Kulissen des Parlaments schauen und den Landtag neu, anders und bei Nacht kennenlernen.

Bei Talkrunden können Besucher Politiker befragen

In der Bürgerhalle können Besucher Platz auf der „Roten Couch“ des Fotokünstlers Horst Wackerbarth nehmen und Jazzklängen lauschen. Am Freitag spielt die WDR-Big Band und am Samstag treten das Tango-Ensemble und das Blechbläser-Ensemble des WDR-Funkhausorchesters auf. Bei Talkrunden bietet sich die Gelegenheit für Fragen an die Mitglieder des Parlaments, zudem gibt es Führungen durch die Kunstsammlung des Landtags durch die Landtagsverwaltung.

Alle fünf Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Grünen und AfD im Landtag präsentieren sich mit eigenen umfangreichen Programmen mit Informationen, Lesungen und Filmen. Bei der SPD gibt es Autorenlesungen, die CDU lockt mit einem Wein-, die fDP mit einem Barista-Stand. An beiden Abenden ist auch der Petitionsausschuss, der „Kummerkasten“ des Parlaments für alle, die Ärger mit einer Behörde haben, mit Ansprechpartnern vor Ort.

Der Düsseldorfer Künstler Leon Löwentraut gibt am Freitag Einblicke in seine Arbeit und am Samstag findet in der Bibliothek ein „Poetry Slam“ zum Thema „30 werden“ statt. An beiden Abenden steht der Empfangsraum mit dem Gästebuch des Landtags den Geburtstagsgästen offen und im Plenarsaal können sie die Plätze der Abgeordneten einnehmen. Ebenso öffnet das Besucherzentrum mit seiner 240-Grad-Panorama-Leinwand. 

Das Ständehaus war zu klein und unpraktisch geworden

Mit einem Festakt am 2. Oktober 1988 feierte der Landtag offiziell den Einzug in das neue Gebäude. Der Bau des neuen Gebäudes war nötig geworden, nachdem das Ständehaus zu klein geworden war und den Anforderungen eines modernen Parlaments nicht mehr gerecht wurde. Die Architektur des Neubaus setzte Maßstäbe für Parlamentsbauten: Die Vorgabe der Abgeordneten, einen runden Plenarsaal zu entwerfen, setzten die Architekten um Professor Fritz Eller für das gesamte Gebäude um: Wie Schalen liegen die Flure der Fraktionen um den Plenarsaal im Zentrum herum, auch viele Sitzungsräume und Aufzüge sind rund. Zudem symbolisieren die vielen Fenster den Grundsatz der Transparenz. Für Düsseldorf bedeutete der Bau des Landtags auch einen städtebaulichen Impuls: Wo der Landtag gebaut wurde, waren zuvor Hafenbecken und Industrie. Heute steht das Parlament an der Rheinuferpromenade mitten zwischen Innenstadt und Medienhafen.

Die Geschichte des Landtagsneubaus, des Umzugs und die parlamentarische Arbeit im Laufe der Zeit zeigt die Ausstellung „30 Jahre Landtag am Rhein. Transparenz und Bürgernähe“. Sie ist seit 25. September geöffnet und auch während der Parlamentsnächte zu besichtigen. Zu sehen sind Fotos und Informationen zum Bau und zu Modernisierungsmaßnahmen sowie zur parlamentarischen Arbeit seit 1988. Red

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