Altweiber: Kneipen sind zum Bersten voll

Um 7.30 Uhr versammelten sich die ersten Narren vor dem Füchschen.

Die Kondition der Jecken in der Brauerei Schlüssel ist erstaunlich.

Die Kondition der Jecken in der Brauerei Schlüssel ist erstaunlich.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Um 11.30 Uhr fällt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus der Startschuss für die tollen Tage. Zu dieser Zeit ist die Party in der Brauerei Füchschen an der Ratinger Straße allerdings schon im vollen Gange. Um 7 Uhr stehen die ersten Narren vor Tür der Kneipe und ganz vorne mit dabei sind Ralf Barnscheidt und Monika Donath.

Seit zehn Jahren feiern die beiden immer an Altweiber im Füchschen und verkünden ganz stolz: „Seit drei Jahren sind wir hier morgens immer die ersten in der Schlange. Bis vor ein paar Jahren hat der Fuchs immer erst um 9 Uhr morgens aufgemacht, da standen kurz vor der Öffnung dann schon 3 bis 400 Leute vor der Tür. Jetzt machen die eine Stunde früher auf und die Lage hat sich ein bisschen entspannt.“ Um kurz vor 8 Uhr ist die Partymeute aber schon auf etwa 100 Jecken angewachsen und die vertreiben sich die Wartezeit mit Dosenbier.

Monika unterrichtet Deutsch und Mathematik und kommt jedes Jahr von Hamburg nach Düsseldorf um hier Karneval zu feiern: „Altweiber ist das Füchschen Pflicht. Wir bleiben dann immer bis etwa 18 Uhr, das reicht uns auch.“ Aschermittwoch steht sie in Hamburg wieder vor ihrer Klasse. „Ich habe das Glück, dass meine Kollegen mir da keine Steine in den Weg legen und ich jedes Jahr meinen Karnevalsurlaub bekomme.“

„Ausverkauft“ meldet das Schlösser Zelt am Burgplatz. DJ Jan Plonka legt auf und 1300 Narren feierten ausgelassen mit. Zum Glück ist die Musik aber so laut, dass die Jecken draußen vor der Tür noch ausgelassen mitfeiern und mittanzen können.

Zur Mittagszeit steuert die Party in der Brauerei „Zum Schlüssel“ ihrem Höhepunkt entgegen. „Seit 10 Jahren feiern wir hier Altweiber. Die Stimmung hier ist einfach immer super“, meint Angelika Koß und lacht. Elf Freundinnen hat sie noch mitgebracht und die Kondition der Mädels ist erstaunlich: „Zwölf Stunden halten wir locker durch, aber dann reicht es auch.“ Zwischendurch stärken sich die Damen mit Brötchen, Frikadellen und Schnitzeln.

Brechend voll ist es im Brauhaus und vor der Tür stehen auch noch viele Narren. Aber das sieht vor den anderen Kneipen nicht anders aus. An Altweiber braucht der Jeck auch ein bisschen Geduld.

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