Düsseldorf Allwetterbad kostet 26,5 Millionen

Nach langem Hin und Her liegt ein neuer Baubeschluss vor — doch die Finanzierung ist und bleibt der Knackpunkt.

Düsseldorf: Allwetterbad kostet 26,5 Millionen
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Seit sieben Jahren werden Sanierung und Umbau des Allwetterbades am Flinger Broich nun schon diskutiert. Damals sollte aus dem maroden Bad für 12,5 Millionen Euro eine Top-Wettkampfstätte mit 50-Meter-Schwimmhalle werden, 2010 gab sogar der Rat grünes Licht. Doch passiert ist nichts. Denn bei der der Planung tauchten Kostensteigerungen um fast 100 Prozent auf, deshalb beerdigte die schwarz-gelbe Stadtregierung unter OB Elbers das Projekt 2012 und setzte auf einen Neubau am Rheinbad in Stockum.

Und nun soll doch die von OB Geisel und der Ampel versprochene neue Schwimmhalle am Flinger Broich gebaut und das Freibad gleich mitsaniert werden. Wenn die Mehrheit des Rates mitspielt.

Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss liegt seit Freitag vor. Ob er am Mittwoch im Sportausschuss abgesegnet wird, ist fraglich, vermutlich meldet die Politik Beratungsbedarf an und schiebt das heiße Eisen in den Stadtrat am 17. November.

Das Projekt ist ein Politikum und birgt sogar Sprengpotenzial für die Ampel-Koalition. Denn mit Kosten von nunmehr 26,5 Millionen Euro wird das „neue“ Allwetterbad richtig teuer. SPD und Grüne wollen es unbedingt, die FDP ist intern noch unentschieden, Bedenken in puncto Finanzierung äußert vor allem Sportexpertin Monika Lehmhaus, sie verweist zudem auf die Schwimmhalle des Düsselstrandes in nur ein paar hundert Metern Entfernung. Auch die CDU hält sich noch bedeckt: „Sportfachlich sind wir sehr für dieses neue Allwetterbad, keine Frage“, sagt Ratsherr Stefan Wiedon. Aber angesichts der schwierigen Finanzlage hänge alles am Geld, zumal die Stadt — anders als beim Neubau des Hallenbads Oberkassel — hier nicht viel aus Grundstücksverkäufen zur Refinanzierung ziehen könne.

Die neue Halle soll ein 25-Meter-Becken mit „Einer“- und „Dreier“ bieten, ein Nichtschwimmernbecken mit Hubboden sowie ein Kursbecken, im Obergeschoss ist eine — zu vermietende — Physiotherapiepraxis geplant.

Beim Bedarfsbeschluss 2015 lagen die geschätzten Gesamtkosten bei 20,8 Millionen Euro. Den Kostensprung von 5,7 Millionen Euro (plus 27,4 Prozent) erklärt Sportdezernent Burkhard Hintzsche in der Vorlage mit einem Mehraufwand bei den Abrissarbeiten, barrierefreien Umkleiden für Schüler und dem Obergeschoss.

Falls der Rat jetzt zustimmt, könnte der Bau Mitte 2017 beginnen und im Sommer 2019 abgeschlossen sein. In der Bauzeit bliebe das Freibad am Flinger Broich geschlossen.

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