Konzert Alan Parsons in Düsseldorf: Ein bescheidener Musik-Star

Düsseldorf · Der 70-Jährige ließ bei seinem Konzert andere Musiker im Vordergrund stehen.

 Mit einem Ölbild überraschte Heike Müller den „Boss“ nach dem Konzert.

Mit einem Ölbild überraschte Heike Müller den „Boss“ nach dem Konzert.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Minutenlanger Applaus für einen, der Musikgeschichte geschrieben hat und der sich selbst eher selten in den Vordergrund stellt. Alan Parsons ist am Mittwochabend in der Halle an der Siegburger Straße von seinen Fans für jeden Song, den er mit seinem acht Mann starken „Live Project“ anstimmte, gefeiert worden.

Der Mann, in legerer Weste mit Schal um den Hals, schlenderte tiefenentspannt auf die Bühne und überließ für den Großteil seines rund zweistündigen Konzerts den Kollegen den vorderen Bühnenbereich. Er spielte seine Akustikgitarre, und bei einigen Songs auch Keyboards, eher dezent im Hintergrund.

Hier stimmte alles, der gut abgemischte Sound, die fein abgestimmte und Akzente setzende Lightshow, die durchweg hochkarätigen Musiker und ihr perfektes Zusammenspiel. Denn Alan Parsons, der Name stand schon immer für Klangräume und Kompositionen, die durch ihre Harmonien Meilensteine wurden, wie „Don’t answer me“, „Prime Time“, die Ballade „Old and Wise“ und natürlich „I in the Sky“.

Hin und wieder übernahm Parsons auch selbst die Leadvocals, doch die meiste Zeit überließ er das Mikro den starken Stimmen von Todd Cooper, der auch mal zum Saxophon griff, Gitarrist Ted Kollmann und P. J. Olsson.

Doch der Meister hatte nicht nur die Klassiker im Repertoire, auch eine im April erschienene neue CD mit dem Titel „The Secret“, hatte er im Gepäck und stellte einige Titel daraus vor. Wirklich gefeiert wurde Parsons aber für seine Hits, darunter auch die Instrumentalnummern „Sirius“, „Mammagamma“ und „Lucifer“, manchen auch als Titelmelodie des ARD-Politmagazins „Monitor“ bekannt.

Als besondere Überraschung für seine Fans holte Alan Parsons Chris Thompson von Manfred Manns Earth Band auf die Bühne, der allerdings stimmlich eher enttäuschte. Das wurde im direkten Vergleich mit den Sängern in der Band deutlich.

Seinem 2009 verstorbenen langjährigen Mitstreiter bei „The Alan Parsons Project“, Eric Woolfson, widmete der 70-Jährige das Stück „Limelight“, bei dessen Refrain der Brite das Publikum bat, doch seine leuchtenden Handys hochzuhalten, da es ja ohnehin schon fleißig mitgefilmt habe, was illegal sei. Damit sprach der Musiker eine Unsitte an, die mitunter sehr störend ist, nicht nur für das Publikum selbst, sondern auch für die Künstler auf der Bühne: „Schaut es doch direkt an und nicht auf dem Bildschirm eurer Smartphones“, bat er die Fans und stieß dabei leider vorwiegend auf taube Ohren.

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