Fluglärm Airport-Anwohner sauer: A 380 sorgt für mehr Lärm

Das größte Passagierflugzeug der Welt fliegt beim Start tiefer als andere Maschinen.

Fluglärm: Airport-Anwohner sauer: A 380 sorgt für mehr Lärm
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Der weltweit größte Passagierjet A 380 sorgt im Umfeld des Airports für Ärger. Obwohl Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke das seit 1. Juli in Düsseldorf startende Großraumflugzeug als „modern und leise“ angekündigt hatte, klagen in Städten wie Neuss, Meerbusch und Essen immer mehr Menschen darüber, dass die Lärmbelastung deutlich größer sei als bei anderen Maschinen.

Christoph Lange von der Bürgerinitiative „Bürger gegen Fluglärm“ erklärt: „Diese große Maschine bekommt auf Deutsch gesagt den Hintern nicht hoch.“ Während die Triebwerke selbst nicht wirklich lauter seien, mache die niedrige Flughöhe den Unterschied. Der sei zwar kurz nach dem Start — etwa in Lohausen — noch nicht spürbar, aber dann nach einiger Entfernung zum Flughafen.

Eine der Betroffenen ist die Meerbuscherin Inge Fischer. Ihr Garten an der Feldstraße liegt direkt in der Flugschneise, wohin sie die WZ eingeladen hat. Und tatsächlich: Der A 380 startet deutlich sichtbar niedriger über ihr Grundstück als andere Flugzeuge. Und das macht auch mehr Krach. 82,1 Dezibel registrierte die WZ per Smartphone-App. Ansonsten kratzten in dem einstündigen Test kaum Flugzeuge an der 80-Dezibel-Marke, die etwa dem Lärm eines Presslufthammers entspricht.

Aus Fischers Sicht mache dieser eine Flug im Verhältnis zur täglichen Dauerbeschallung zwar auch nicht mehr viel aus, dennoch ärgere sie sich. „Wie kann man da von einem leisen Flugzeug sprechen? Aber wir sind es ja gewohnt, dass wir mit Halbwahrheiten abgespeist werden.“

Der Flughafen will das so nicht stehenlassen. Auf WZ-Anfrage sagt Sprecher Christian Hinkel: „Wir halten daran fest: Der A 380 ist mit Blick auf seine Größe ein leises Flugzeug.“ Die wenigen wetterabhängigen Messwerte, die nach so kurzer Zeit vorlägen, seien zudem noch mit Vorsicht zu genießen. „Wir haben das aber im Blick.“ Zur Einordnung fügt er hinzu, dass es sich nur um einen Start und eine Landung pro Tag handelt.

Das könnte sich jedoch bald ändern. Nach knapp zwei Monaten zieht Emirates eine erste Zwischenbilanz und zeigt sich trotz vieler Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des A 380 „sehr zufrieden“ mit einer „Auslastung um die 90 Prozent“. Und weiter: „Wenn die Nachfrage nach unseren Düsseldorf-Flügen weiterhin so stark bleibt, prüfen wir einen weiteren A380-Dienst auf unserem bestehenden zweiten täglichen Düsseldorf-Flug.“ Aus Sicht der Anwohner wohl keine gute Nachricht.

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