Affäre um Kämmerer: SPD sieht Gefälligkeitsgutachten

Düsseldorf (dpa). In der Affäre um seinen Stadtkämmerer hat Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) nach Ansicht der SPD- Ratsfraktion mit einem Gefälligkeitsgutachten für Ruhe sorgen wollen.

Die Sozialdemokraten kritisierten am Donnerstag, dass Elbers einen CDU-Parteifreund mit Klärung der Vorwürfe gegen seinen Kämmerer Manfred Abrahams beauftragt habe. In Krefeld, wo Abrahams bis vor einigen Monaten Finanzchef war, soll es zu mehreren Pannen gekommen sein. So soll die Stadt 800 000 Euro an ein bereits insolventes Unternehmen überwiesen haben.

Am Donnerstag hatte Elbers die Vorwürfe für nichtig erklärt und sich auf ein Gutachten des Rechtsanwalts Friedel Erlenkämper bezogen - er ist ebenfalls bei der CDU. „Es ist in solchen Fällen üblich und guter Brauch, einen Untersuchungsführer zu bestimmen, der einer anderen Partei als der Betroffene angehört“, kritisierte der Vorsitzende der SPD- Ratsfraktion, Markus Raub.

Dass ausgerechnet Erlenkämper zu völlig anderen Ergebnissen komme als zuvor ein Gutachten „zweier angesehener Rechtsanwaltskanzleien“ für die Stadt Krefeld, hinterlasse einen Beigeschmack.

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