Gastronomie in Corona-Zeiten Außenterrassen sorgen für Ärger in Kaiserswerth

Düsseldorf · Wirte haben am Kaiserswerther Markt ihre Angebote vergrößert oder neue Terrassen geschaffen. Die Politik möchte das rückgängig machen.

 Mancherorts fallen in Kaiserswerth Parkplätze weg.

Mancherorts fallen in Kaiserswerth Parkplätze weg.

Foto: Julia Brabeck

Zahlreiche Gastronomiebetriebe durften wegen der Corona-Pandemie ihre Terrassenflächen vergrößern. Das sollte ein Ausgleich für die Betreiber darstellen, da durch die Abstandsregeln das Platzangebot in den Gebäuden reduziert werden musst. Durch die zusätzlichen Tische und Stühle fallen zurzeit aber auch Parkplätze weg und die Gehwege werden schmaler. Die CDU und die FDP in der Bezirksvertretung 5 haben deshalb einen gemeinsamen Antrag gestellt und verabschiedet, mit dem die Verwaltung aufgefordert wird, die Sondergenehmigung für die Betriebe rund um den Kaiserswerther Markt nicht mehr zu verlängern. Zudem soll die Verwaltung „gegen illegale Nutzungen des öffentlichen Raums – etwa Gastronomiemobiliar auf Gehwegen – konsequent“ einschreiten.

Ihr Anliegen begründen die Politiker damit, dass die Abstandsgebote in der Gastronomie nicht mehr eingehalten werden müssten. Zudem seien etliche Flächen, nach Auskunft zahlreicher Anwohner, zwar mit Tischen und Stühlen belegt, würden von Gästen aber kaum oder gar nicht genutzt. Das vermittle eher den Eindruck eines „Winterlagers“ für das Mobiliar, sagen die Politiker.

Die Grünen und die SPD wollten diesem Antrag nicht folgen. Waldemar Fröhlich (Grüne) geht davon aus, dass es CDU und FDP vorrangig um die „Wiedereroberung“ von Parkplätzen gehe.

Er begrüßt die Belebung des Ortskerns durch die Außengastronomie, „die von den Bürgern sehr gut angenommen wurde“. Allerdings kritisiert er, dass die Terrassenerweiterungen ungeordnet erfolgten. Besonders stört ihn das auf der Mittelinsel am Kaiserswerther Markt. Diese sei inzwischen von der Gastronomie so stark belegt, dass Bürger sie nicht mehr begehen und nutzen könnten. Fröhlich regt deshalb einen Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Gastronomen an, um nach einer Lösung zu suchen. Als Grundlage für das Gespräch bittet er in der nächsten BV-Sitzung um die Beantwortung mehrere Fragen. So will er erfahren, nach welchen Richtlinien und für welche Zeiträume am Kaiserswerther Markt Sondernutzungserlaubnisse erteilt wurden und welche Einnahmen die Stadt durch die zusätzlichen Gastronomieflächen erzielt.

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