Advent mit Biwak auf dem neuen Kirchplatz

Die Heerdter Schützen stellen einen Wunschbaum auf und sammeln für den toten Josif.

Advent mit Biwak auf dem neuen Kirchplatz
Foto: Thomas Lehmkemper

Andreas Bahners und Klaus Gläser vom Vorstand des Heerdter Schützenvereins sorgen für frischen Wind im linksrheinischen Sommerbrauchtum. Denn der Besuch der Schützenfeste ist nach Auskunft von Gläser rückläufig, selbst bei einem so großen Verein wie dem Heerdter mit über 350 Mitgliedern. Der Vorstand will daher ab 2019 oder 2020 den Termin für das große Volksfest verlegen. Seit den 1920er Jahren findet es nach Lörick und Niederkassel und kurz vor Neuss statt. Nun wird überlegt, ob sich die Kameraden an die Spitze des Terminkalenders setzen sollen. Das sei ideal für die Schausteller, die nach der Winterpause „ausgehungert“ seien, wie es Gläser nennt.

Aber schon am 9. Dezember von 13 bis 18 Uhr gibt es Neuerungen. Erstmals wird Advent mit einem Biwak rund um einen „Wunschbaum“ auf dem umgestalteten Platz hinter der Mauer von Sankt Benediktus, Eingang Alt Heerdt, gefeiert. Dort lag ursprünglich der Heerdter Friedhof. Die Gebeine, die man bei der Umgestaltung des Plätzchens gefunden hat, werden auf dem Heerdter Friedhof begraben. Das Fest selbst gilt den Kindern der Heinrich-Heine-Grundschule. Sie durften sich Geschenke im Wert von 15 bis 20 Euro wünschen, die sie sich nun abholen können. Das Fest dient vor allem dazu, Familien zu unterstützen, die finanziell schwach gestellt sind. Zur kleinen Feier singt der Heerdter Kinderchor und es spielt das Heerdter Orchester.

Die Schützen machen aber auch durch weitere gute Taten auf sich aufmerksam. So sorgen sie in einem Spendenaufruf für jenen toten Obdachlosen namens Josif, der im Real-Parkhaus an der Schiessstraße von einem falsch abgestellten und ungesicherten Auto überrollt worden ist. Er soll ein ehrenwertes Begräbnis in Heerdt erhalten.

Pläne gibt es auch schon fürs nächste Jahr beim Titularfest. Es fand bislang nach der Sonntagsmesse im beengten Pfarrsaal statt und war verbunden mit einem Neujahrs-Empfang mit unendlich vielen Reden. Nun geht es am 20. Januar nach der 18-Uhr-Messe im kleinen Festzug zu Alma Sports in die große Halle, wo es statt langer Reden sogar etwas Programm geben soll. Gleichzeitig findet eine Bierverköstigung statt, bei der die Gäste wie berichtet auf das erste eigene Bier seit Jahrzehnten aufmerksam gemacht werden. Es kommt von der Brauerei Kürzer und ist extra für die Heerdter Schützen gebraut. Damit soll an die in den 1920er Jahren geschlossene Heerdterhof Brauerei erinnert werden.

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