ADFC: „Radfahrer sind in der Mehrheit“

Der ADFC lädt am 4. Mai zur Sternfahrt. Vor der Kommunalwahl fordert der Club breitere Radwege und Tempo 30 für Autos.

ADFC: „Radfahrer sind in der Mehrheit“
Foto: Bernd Schaller

Düsseldorf. Gesund, günstig, platzsparend und klimaneutral — das Fahrrad könnte ein Verkehrsmittel der Zukunft sein. Aber: „Fahrradfahrende haben es nicht leicht, jedenfalls nicht in Düsseldorf“, sagt Rüdiger Heumann vom Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Düsseldorf (ADFC). Radwege seien oft zugeparkt oder zu schmal.

Auf solche Missstände will der Club bei der „Fahrradsternfahrt“ am 4. Mai aufmerksam machen. Unter anderem gibt es dann an der Königsallee ein Bühnenprogramm und Gewinnspiele, beispielsweise einen „Parkplatzcontest“. „Die Teilnehmer sollen auf der Kö einen leeren Parkplatz ,besetzen’. Der kann dann zum Beispiel bemalt, bepflanzt oder möbliert werden“, sagt Heumann. Die am schönsten gestaltete Parkplatzbucht wird mit dann 150 Euro ausgezeichnet.

Für die Kinder wird es eine eigene Route rund um die Königsallee geben. „Das Familien-Programm soll nicht nur Spaß machen, sondern auch demonstrieren, dass wir in der Mehrheit sind“, sagt Heumann: „Statistisch gesehen haben 80 Prozent der Düsseldorfer ein Fahrrad.“

Der Verband fordert Radwege mit einer baulichen Breite von zwei Metern. „Wo das nicht möglich ist, sollte in der Innenstadt Tempo 30 gelten.“ Dadurch könnte es zwar zu einem behinderten Verkehrsfluss und Zeitverlust im Straßenverkehr kommen. Doch der Standpunkt des Verbandes ist eindeutig: „Sicherheit ist uns wichtiger als Geschwindigkeit“, sagt Heumann. „Bei großen Straßen wie der Kaiserstraße könnte man die Zwei-Meter-Radwege einfach umsetzen und man hätte keine Tempo-Diskussion.“

Der Verband wünscht sich zusätzlich auch „Radschnellwege“ , wie es sie in Kopenhagen schon gibt: „Da könnten Radfahrer auch zu dritt nebeneinander fahren. Es wäre außerdem eine große Verbesserung für Pendler in der Region.“ Allerdings soll Düsseldorf tatsächlich Schnell-Trassen nach Ratingen und Monheim bekommen.

Obwohl vieles verbesserungswürdig ist, gebe die Stadt nur 1,5 Millionen für die Radfahrenden aus — ein Prozent von den rund 160 Millionen, die für die Verkehrsstruktur pro Jahr zur Verfügung stehen.

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