„Absage der Modemesse ist vom Tisch“

Der Neuanfang ist laut den Veranstaltern gelungen. Im Sommer soll die Messe wachsen. Aussteller zeigen sich zufrieden.

Düsseldorf. Die Models laufen an gelichteten Sitzreihen vorüber, an den Messeständen wird auch mal gemütlich ein Prosecco getrunken. Der letzte Tag der Modemesse am Dienstag ist traditionell ruhig. Dennoch sehen die meisten Gesichter zufrieden aus. Vor allem die der Igedo-Chefs Mirjam Dietz und Philipp Kronen.

Rund 15.600 Besucher zog die erste „CPD Signatures“ an — rund 1.400 weniger als die letzte CPD im Juli. Aber die Gesellschafter der Igedo hätten den Daumen bereits gehoben, sagt Mirjam Dietz. „Die Diskussion um eine Absage der Modemesse ist vom Tisch.“

Auch die Aussteller ziehen zufrieden Bilanz. „Wir haben neue Kunden gewonnen. Die Frequenz war gut“, sagt Fritz Reimer von Beate Heymann Streetcouture. Die Firma hat parallel einen Showroom im Fashion House — aber dorthin komme kein Händler, um sich nach neuen Marken umzusehen. „Das vergessen viele“, sagt Reimer. Gelobt wurde laut Dietz vor allem die Internationalität der Besucher — 31 Prozent kamen aus dem Ausland, zum Teil aus Kanada, Australien und Russland.

Das bestätigt Guido Kern von His-Jeans: „Die Buchstaben CPD sind im Ausland noch sehr bekannt. Für uns war es unterm Strich eine gute Messe.“ Die Jeansmarke war im Juli zum ersten Mal auf der Düsseldorfer Messe, Kern sieht die Igedo jetzt auf dem richtigen Weg: „Der Grundstock ist gelegt — da muss man weitermachen.“

Denn es gibt auch Kritik: „Das Markenportfolio ist nicht optimal“, sagt Kern. Auch Fritz Reimer fehlen einige große Zugpferde in den Reihen der Aussteller. Das ist Mirjam Dietz bewusst: „Daran müssen wir arbeiten — schon ab heute.“ Potenzielle Aussteller seien unter den Besuchern gewesen, um sich die Messe anzuschauen. Und das Feedback sei positiv. Dietz: „Wir haben jetzt ein Produkt, mit dem können wir jetzt ran an den Markt. Wir sind nicht mehr so verstaubt wie in den letzten Jahren.“

Die drei neuen Standbeine sollen bis zur nächsten „CPD Signatures“ vom 24. bis 26. Juli ausgebaut werden: Designermode, internationale Marken, junge Mode. Dann sollen auch mehr Firmen, die zueinander passen, in direkter Nachbarschaft angeordnet werden, um unnötige Wege zu vermeiden. Ein Wunsch, der etwa bei Christian La Roche von Xess + Baba noch offen geblieben ist.

Er sieht dennoch optimistisch nach vorn: „Alles läuft in Zyklen. Wenn etwas oben ist, geht es wieder runter — und jetzt wird es aufwärts gehen. Da wollen wir von Anfang an dabei sein.“ Zum ersten Mal seit fünf Jahren ist das Schweizer Label deshalb wieder in Düsseldorf. Für Mirjam Dietz ein gutes Signal: Sie prognostiziert, dass die Modemesse im Sommer erstmals seit Jahren ein Ausstellerplus verkünden wird.

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