750 Millionen Euro für die neue Heine-Universität

Die alten Betonklötze weichen nach und nach. Uni wird zur Riesen-Baustelle.

Düsseldorf. Die Umbaupläne für die Heinrich-Heine-Uni (HHU), über die die WZ bereits im September 2010 exklusiv berichtete, werden immer konkreter. Weg mit den alten Beton-Klötzen ist dabei die Devise.

„Beton hält nun ’mal nur 40 oder 50 Jahre“, sagt Rektor Michael Piper. In den kommenden 20 Jahren will der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) als Eigentümer des Uni-Komplexes den Campus für etwa 750 Millionen Euro umgestalten.

Für die Studenten bedeutet dies: 20 Jahre studieren auf der Baustelle. Rektor Piper weiß das: „Aber es gibt keine Alternative.“ Der Beton bröckelt, die Uni platzt aus allen Nähten. Und in den nächsten Jahren wird es durch Doppeljahrgänge und Bundeswehr-Reform noch voller. „Wir rechnen mit etwa 20 Prozent mehr Studenten“, sagt Piper. Derzeit sind es etwa 17 000.

Um der wachsenden Studentenzahl bessere Betreuung zu bieten, zieht die Uni aus eigenen Mitteln bis Ende 2013 auf der Wiese neben der Brücke zur Mensa ein 1900 Quadratmeter großes Servicecenter für zehn Millionen Euro hoch.

Hinter dem Mediziner-Komplex entsteht ein 25 Millionen Euro teures Forschungsgebäude in Form eines X-Chromosoms, in dem die Arbeitsgruppen der Exzellenzinitiative untergebracht werden. Das Geld soll von Bund und Land kommen.

Ab April 2012 werden zudem in der Phil-Fak die Hörsäle 3A bis 3D saniert. Um den Ausfall abzufangen, errichtet die HHU auf dem Gelände hinter dem Rektorats- gebäude einen Interimshörsaal mit 600 Plätzen.

Er wird allerdings keine stufige Bestuhlung haben. „Das wäre zu teuer gewesen“, sagt Sönke Biel, Chef des Uni-Gebäudemanagements, der so schon mit über einer Million Euro Baukosten rechnet. Die Genehmigung für den Interimshörsaal gilt zudem nur fünf Jahre, danach wird er wieder abgebaut.

Der große, vom Land finanzierte Umbau beginnt 2012 mit einem Ersatzneubau für die Biologen und Biochemiker, weitere Gebäude sollen folgen. Sorgen macht sich Kanzler Ulf Pallme König allerdings noch um den Landeshaushalt, aus dem ein Drittel des Neubaus finanziert werden soll. „Die anderen zwei Drittel werden aber in jedem Fall gebaut.“

Sicher ist derzeit schon: Die Universitätsbibliothek bleibt nach einer Kernsanierung erhalten, der Gebäudetrakt der FH in der philosophischen wird ebenso wie Teile der naturwissenschaftlichen Fakultät abgerissen.

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