719 Einsätze an Pfingsten – die Feuerwehr im Dauereinsatz

Allein zu 42 Bränden rückten die Einsatzkräfte aus. Schuld an der Häufung war wohl das schöne Wetter.

Düsseldorf. Das Pfingstwochenende war für die Düsseldorfer Feuerwehr alles andere als beschaulich. Zu exakt 719 Einsätzen rückten Brandbekämpfer und Rettungsdienst zwischen Samstag und Montag aus. "Das war wirklich ungewöhnlich viel", sagt Feuerwehrsprecher Hans Jochen Hermes. "Vor allem an Bränden."

Die fünf brennenden Autos auf einem Lichtenbroicher Parkplatz in der Nacht zu Montag und der Großbrand an einem gemauerten Gartenhaus in Flingern am Samstag waren nur die Spitze des Eisbergs: 42 Feuermeldungen gingen am Wochenende bei der Leitstelle ein.

Darunter neun Zimmer-, zwei Kellerbrände, zwei Mal wurden brennende Fahrzeuge gemeldet, vier Mal Brandgeruch, sieben Mal Bodenfeuer, in sechs Fällen lösten Brandmeldeanlagen aus. Hermes: "Zum Teil sind die Feuerwehrleute von einem Einsatzort direkt zum nächsten weitergefahren."

Auffällig ist die große Anzahl an kleineren Flächenbränden. Am Samstagnachmittag etwa brannten Gestrüpp und Wiese an der Wacholderstraße in Angermund. Am Sonntagabend wurde ein Bodenfeuer auf 100 Quadratmetern an der Eintrachtstraße in Oberbilk gemeldet. "Diese Häufung lag vermutlich am schönen und trockenen Wetter", sagt Hermes.

Aber die Feuerwehrleute löschten nicht nur Brände. Sie streuten auch sechs Ölspuren ab. "Und zum Teil waren es ganz kuriose Einsätze", sagt Hermes. In Lörick wurde am Samstag eine Amsel befreit, die sich hinter einem Kleiderschrank festgeflogen hatte. Am Sonntag plumpsten Entenküken beim Spaziergang in einen Keller an der Rather Straße, sie wurden von der Feuerwehr ihrer Mutter übergeben.

Ein fünfjähriger Klettermaxe klemmte sich am Montag an der Kettwiger Straße in einer Astgabel ein und konnte unverletzt geborgen werden. Der Reptiliendienst der Feuerwehr bekam einen Notruf aus Viersen, wo ein Passant eine "Schlange" in einer Colaflasche gefangen hatte. Das vermeintlich giftige Reptil entpuppte sich als harmlose Blindschleiche, wurde aus seiner Flasche befreit und in die Natur entlassen.

Das sonnige Wetter war wohl auch für den Daueralarm im Rettungsdienst verantwortlich: 385 Mal rückten die Einsatzkräfte aus, 66 Mal wurde der Notarzt angefordert. Oftmals wegen wärmebedingter Kreislaufprobleme - wie am Samstagmittag bei einem Hund. Der Besitzer hatte die Feuerwehr alarmiert, doch das kollabierte Tier war nicht mehr zu retten.

Andere verletzten sich beim Freizeitspaß im Freien: Am Sonntagabend etwa zog sich ein fünf Jahre alter Junge beim Grillen Verbrennungen am Oberschenkel zu. "Der Kleine hat laut geschrien, als der Notruf einging", berichtet ein Mitarbeiter der Leitstelle. Dort machen er und seine Kollegen jetzt vermutlich drei Kreuze, dass sich der Wonnemonat vorerst wieder von seiner kühlen Seite zeigt.

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