Schule 5700 i-Dötzchen erwarten ersten Schultag

Düsseldorf · Am 28. August startet das neue Schuljahr — mit einem Fortschritt bei der Digitalisierung der Standorte.

 Eine Schülerin einer fünften Klasse meldet sich im Unterricht.

Eine Schülerin einer fünften Klasse meldet sich im Unterricht.

Foto: dpa/Daniel Karmann

„Wir geben Gas“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche bei der Vorausschau auf das neue Schuljahr. Beim Schulbau, beim Ganztag, bei der Digitalisierung. Noch dreieinhalb Wochen, bis die Düsseldorfer Schüler wieder in ihre Klassenzimmer zurückkehren. Wir fassen zusammen, was im nächsten Jahr anders wird und wo die Stadt vorangekommen ist.

Anmeldungen Zum neuen Schuljahr wird es in Düsseldorf etwa 5700 Kinder geben, die neu in die Schule kommen. Etwa 5300 der i-Dötzchen kommen auf eine der städtischen Grundschulen — etwa 320 besuchen ab Ende August nichtstädtische Schulen, wie die Japanische, die Griechische oder die Waldorfschule oder welche außerhalb des Stadtgebiets. Zu diesem Schuljahr wurden etwa 100 Kinder mehr angemeldet als im Vorjahr.

Bei den weiterführenden Schulen sind die Anmeldezahlen im Vergleich zum vergangenen Jahr recht konstant geblieben. 4334 Kinder kommen in die fünfte Klasse — etwa die Hälfte davon auf ein Gymnasium. 1194 besuchen dann eine Realschule, gerade einmal 214 wurden auf einer Hauptschule angemeldet — noch einmal 41 weniger als im Vorjahr.

Offener Ganztag Ein wichtiges Thema ist schon seit vielen Jahren die Betreuung der Schüler am Nachmittag. Immer mehr Eltern wollen ihre Kinder in Angeboten der Offenen Ganztagsschule (OGS) betreut wissen. Bislang lag die Versorgungsquote mit Betreuungsplätzen bei etwa 63 Prozent. Zum neuen Schuljahr soll sie auf 65 Prozent angehoben werden — das entspricht etwa 27 zusätzlichen OGS-Gruppen. Außerdem gibt es erstmals auch ein neues, außerschulisches Angebot in der Nachmittagsbetreuung. Mit dem Sportverein SG Radschläger kommt ein zusätzliches Betreuungsangebot dazu. Besonders hierbei: Während viele der bisherigen Angebote nur bis etwa 14 Uhr bereitstanden, sind die Kinder im Sportverein bis etwa 16 Uhr oder länger betreut. Eine Variante, die die Stadt weiter ausbauen will. Aber: „Da muss vieles zusammenpassen“, sagt Hintzsche. Und das sei nicht immer einfach. Das Angebot müsse nahe an der Schule der Kinder liegen, einen Mittagstisch anbieten und es müsse genügend Übungsleiter geben — nicht nur Ehrenamtler. Man hoffe aber, in den nächsten Jahren noch einmal zehn Prozent der Schüler mit solchen Nachmittagsangeboten versorgen zu können.

Digitales Ein bisschen stolz ist Burkhard Hintzsche, verkünden zu können, dass zum Start des Schuljahres 19/20 alle städtischen Schulen in Düsseldorf mit W-Lan versorgt sein werden. „Da haben wir ordentlich Tempo gemacht“, sagt er. Auch die Bandbreite des Netzes sei verstärkt worden. Wichtig, wie auch Florian Dirszus, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamtes, feststellt. „Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Internet im Unterricht flexibel genutzt werden kann“, sagt er. Schon jetzt gebe es in Düsseldorf iPad-Klassen, die Internetnutzung sei nicht mehr auf einen Computerraum beschränkt.

Für Herbst kündigen Hintzsche und Dirszus den Medienentwicklungsplan an, in dem genauer festgelegt werden soll, wo die Stadt und die Schulen beim Thema Digitalisierung hinwollen.

Gebäude und Räume Auch beim Aus- und Neubau der Schulen gebe man Gas, sagt Hintzsche. Schon Anfang des Jahres hatte die Stadt angekündigt, bis 2024 eine Milliarde Euro in die Bildung der Düsseldorfer Schüler investieren zu wollen. Das betreffe aber nicht nur den Neubau der Schulen, sondern auch die Art, wie die Räume gestaltet und genutzt werden sollen. „Wir wollen weg von der Flurschule“, sagt Florian Dirszus. Flurschule, das meint den klassischen Aufbau einer Schule, an der sich die Klassenzimmer entlang eines Flurs aneinanderreihen. Bei den Neubauten sei das natürlich einfacher, die Raumkonzepte offener und flexibler zu gestalten.

Doch auch in den bestehenden Schulen sei das möglich, wie das Selbstlernzentrum an der Grundschule Sonnenstraße zeigt. In einem überflüssig großen Pausenraum wurde ein Lernbereich eingerichtet — mit Tischen, an denen in der Gruppe gearbeitet werden kann und bequemen Sitzgelegenheiten zum Schmökern. Hier könnten Schüler auf eigene Faust Lernmaterial aus den Schränken nehmen und sich ohne den klassischen „Frontalunterricht“ mit dem Schulstoff auseinandersetzen.

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