500 Demonstranten ziehen durch die Stadt

Einer der Teilnehmer geht bereits seit mehr als 50 Jahren für den Frieden auf die Straße.

Düsseldorf. 500 Demonstranten zogen beim Ostermarsch am Karsamstag lautstark durch die Stadt. Bei der traditionellen Friedensdemo protestierten sie gegen deutsche Rüstungsexporte. Mit dabei war auch Michael Hollstein. In Sandalen, mit Vollbart und das Fahrrad dabei marschierte er mit. Wie jedes Jahr. Das erste Mal vor über 50 Jahren. „Genau weiß ich es nicht mehr. Aber ich war noch ein Kind“, sagt der 64-Jährige.

Damals zogen die Ostermärsche noch mehrere Tage durch das ganze Ruhrgebiet, ausgeruht haben sich die Demonstranten einfach am Straßenrand. Nachts wurde in Zelten übernachtet, und hin und wieder sogar in einer Kirche. Die ganze Nacht wurde debattiert, bevor die Gruppe am nächsten Tag zusammen weiter zog. „Das war beeindruckend, wie viele Menschen damals mit dabei waren“, erzählt Michael Hollstein.

Auch das politische Engagement sei in den 1960er-Jahren anders gewesen: „Damals hat man die Bedrohung durch den Krieg mehr gesehen. Heutzutage sind die Menschen nicht mehr direkt mit den Konflikten konfrontiert und engagieren sich nicht mehr so stark.“

Doch in den vergangenen Jahren stieg die Teilnehmerzahl der Ostermärsche wieder an. Michael Hollstein erklärt sich das durch die neuen Krisenherde im Nahen Osten: „Durch den Krieg in Syrien rückt das Thema wieder in den Vordergrund. Ganz aktuell kommt auch wieder Nordkorea dazu. Da hoffe ich auf viele Menschen, die in diesem Jahr mitmachen.“

500 waren es in diesem Jahr in Düsseldorf. Auf Bannern und Plakaten gab es zu lesen: „Soldatenwerber raus aus den Schulen“ und „Nein zu Militarisierung“. Die Demonstranten haben auch einen Vorschlag für Düsseldorf: „Stärkt lieber die Feuerwehr!“

Nach dem abschließenden Friedensfest auf dem Marktplatz zeigte sich Hollstein zufrieden: „Ein toller Marsch.“

Für ihn ging es am nächsten Tag bei der Fahrradetappe in Herne weiter. „Am Montag bin ich in Bochum aber nicht mehr dabei. Dafür mache ich nächstes Jahr wieder mit.“

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