Düsseldorf 42-Jähriger raucht auf Balkon: Wohnungsbrand

Hausmeister hatte die Kippe offenbar im Mülleimer entsorgt. Verfahren wurde gegen eine Geldauflage von 500 Euro eingestellt.

Düsseldorf: 42-Jähriger raucht auf Balkon: Wohnungsbrand
Foto: dpa

Düsseldorf. Zu einem gemütlichen Abend in der Brauerei Schumacher hatten sich zwei Freunde im April vergangenen Jahres verabredet. Es wurde ein kurzes Treffen, denn die Wohnung eines 51-jährigen Medientechnikers an der Charlottenstraße stand in hellen Flammen. Dort hatten sich die beiden vorher getroffen. Bevor die Männer auf die Rolle gingen, rauchte ein 42-Jähriger noch schnell eine Zigarette auf dem Balkon. Die Kippe soll dann in einem Mülleimer gelandet sein und den Brand mit einem Sachschaden von 100 000 Euro verursacht haben.

Vor dem Amtsgericht bestritt der Hausmeister die Vorwürfe: „Ich habe die Zigarette auf dem Balkon geraucht und sie dann in eine leere Bierflasche geworfen.“ Mit dem Glimmstängel will er sich in der Wohnung nicht aufgehalten haben: „Das habe ich ein paar Tage vorher auch schon so gemacht. Die Bierflasche kannte ich schon.“ Tatsächlich fand die Polizei nach dem Brand eine leere Bierflasche mit den Resten von zwei Zigaretten.

Die Staatsanwaltschaft allerdings geht davon aus, dass der 42-Jährige die Bierflasche in einen Mülleimer geworfen hat, obwohl die Kippe noch glühte. Diese Version erschien auch dem Gutachter am wahrscheinlichsten. Er fand am Brandort keine andere Hinweise auf einen technischen Defekt oder andere Ursachen, die das Feuer verursacht haben könnten. Ein Elektrogrill, der in der Nähe des Brandherdes stand, wurde nach Angaben des Wohnungsinhabers schon lange nicht mehr benutzt. Der Medientechniker konnte sich allerdings auch nicht daran erinnern, dass sein Kumpel mit der Zigarette den Balkon verlassen hatte.

Auf Anregung des Amtsrichters wurde das Strafverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung eingestellt, allerdings gegen Zahlung einer Geldauflage von 500 Euro. Ob die Versicherung zivilrechtlich gegen den 42-Jährigen vorgehen wird, ist noch unklar.

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