Kommunalwahl Möglicher Dreikampf im Wahlbezirk 13

Düsseldorf · In Bilk/Oberbilk rechnen sich CDU, SPD und Grüne Chancen auf das Direktmandat aus.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Michael Kappeler

In unserer Reihe zur Kommunalwahl stellen wir die Kandidaten vor, die in den 41 Düsseldorfer Wahlbezirken ein Direktmandat erringen und so in den Stadtrat einziehen wollen. Diesmal: Bilk Nordwest/Oberbilk Nord (Wahlbezirk 13) – das ist das Viertel hinter dem Hauptbahnhof und rund um die S-Bahnstationen „Friedrichstadt“ und „Volksgarten“.

Der Wahlbezirk war bisher eine Hochburg der SPD, Katja Goldberg-Hammon holte ihn bei der Kommunalwahl 2014 mit einem Vorsprung von mehr als sieben Prozentpunkten für die Sozialdemokraten (31,6 zu 24,2 Prozent). Die spannende Frage ist nun, ob das Viertel eine Hochburg geblieben ist, bei der Europawahl im vergangenen Jahr waren es dort noch 14,8 Prozent. Ein Punkt der dafür spricht sind die Themenschwerpunkte der amtierenden Ratsvertreterin, die wieder antritt: Katja Goldberg-Hammon ist Mitglied im Integrationsrat, im Schulausschuss und im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen. Zudem engagiert sie sich im Oberbilker Bürgerverein, im Kinderschutzbund und der Arbeiterwohlfahrt.

Stark aufgeholt in Oberbilk und Bilk haben die Grünen. Vor sechs Jahren gab es schon 21,2 Prozent der Stimmen, bei der Europawahl lagen sie mit 37,4 Prozent vorne. Ihr Kandidat kann seit Mittwoch sogar mit einem Orden für sich argumentieren. Der 47-jährige Sozialpädagoge Samy Charchira ist von Ministerpräsident Armin Laschet ausgezeichnet worden für sein Engagement als Sachverständiger der Deutschen Islamkonferenz sowie Mitglied des Landesvorstandes des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Nordrhein-Westfalen. Er trage dazu bei, dass aus dem Nebeneinander von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Glaubens ein Miteinander von Menschen werden kann, die in NRW ihre Heimat haben, sagte Ministerpräsident Laschet bei der Verleihung des Landesordens. Charchira möchte im Stadtrat der deutsch-maghrebinischen Community eine Stimme geben.

Sollten die Stimmanteile gleichmäßig auf SPD und Grüne verteilt werden, könnte Florian Tussing davon profitieren. Der Kandidat der CDU ist bereits Mitglied im Stadtrat und arbeitet in zahlreichen Fachgremien. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses sowie Mitglied im Gesundheitsausschuss, im Schulausschuss, im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen und im Beirat zur Förderung der Belange von Menschen mit Behinderung. Der Gymnasiallehrer engagiert sich zudem im Oberbilker Bürgerverein und ist Jugendleiter im Verein Frischluft. Tussing nennt als Hobbys Regionalgeschichte, Lesen, Kochen und Reisen. Seine Partei hat bei der Europawahl 2019 im Vergleich zur jüngsten Kommunalwahl knapp die Hälfte der Prozentpunkte eingebüßt und landete bei 12,7 Prozent.

Bilk Nordwest/Oberbilk Nord zählt zu den Wahlbezirken, in denen die Linke stärker ist als die FDP, vor sechs Jahren waren es fast dreimal so viele Prozentpunkte, bei der Europwahl lagen rund zweieinhalb Prozentpunkte zwischen beiden. Mit dieser Bürde geht Gesa Junghanns für die Liberalen ins Rennen. Die 38-jährige Angestellte ist ein politischer Neuling und hat bisher noch keine Ämter oder Mandate inne gehabt.

Für die Linke kandidiert Josef Bongen. Er war Arbeiter im Bereich Wälzlagertechnik für ein japanisches Unternehmen, ist seit zehn Jahren im Ruhestand und seitdem engagiert im Ortsverband 3 der Linken.

Die AfD hat auf Anfrage unserer Redaktion bisher keine Liste mit Direktkandidaten übermittelt.

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