27-Jährige gestaltet Restaurants und Cafés

Anna Ohlig hat Innenarchitektur studiert, nun designt sie Lokale. Zum Beispiel ein neues Restaurant in Bilk.

27-Jährige gestaltet Restaurants und Cafés
Foto: Carolin Scholz

Düsseldorf. Eigentlich hatte Anna Ohlig nie geplant, sich direkt nach dem Studium selbstständig zu machen. Reisen, dann irgendwo eine Stelle suchen - das war der Plan. Doch dann ist die Interior Designerin so in die Selbstständigkeit reingerutscht, wie sie sagt. Und weil die Aufträge kommen, macht sie eben so weiter - schon seit etwa einem Jahr.

Anna Ohlig ist 27 und hat Innenarchitektur studiert - erst in Detmold, dann den Master in Düsseldorf. Wie man in die Selbstständigkeit reinrutscht? „Ich habe mit einem Kollegen schon während des Studiums zusammengearbeitet. Als der dann ausgewandert ist, wollte ich seine Projekte noch zu Ende führen“, sagt sie. Das war die Abmachung. Doch dann kamen immer wieder neue Anfragen hinzu - wer sagt da schon Nein? Auch wenn sie immer wieder merkt, dass sie so als Selbstständige ganz auf sich gestellt ist - und wenig Austausch mit Kollegen pflegen kann.

Grundsätzlich kommen Menschen auf Anna Ohlig zu, wenn sie Probleme mit einem Raum haben. Das kann zuhause sein, meist ist es das aber nicht. Wer zum Beispiel ein Café eröffnen will, schon einen Ort dafür gefunden hat, aber nicht weiter weiß, der ruft Menschen wie Anna Ohlig an. Sie entwirft dann ein Raumkonzept - je nach eigenen Ideen der Auftraggeber oder auch nach dem, was ihr so einfällt.

So zum Beispiel bei einem neuen Laden, der in Bilk entstehen soll. Ihr Bauherr verkauft asiatisches Essen und hat eine neue Räumlichkeit, wo seine Produktionsküche Platz finden soll. Zusätzlich will er aber einen Abverkauf einrichten, wo Leute bestelltes Essen abholen können. Die Küche soll wechseln - vietnamesisch, japanisch - Hauptsache asiatisch. Den Rest überlässt er Anna Ohlig. „Normalerweise kümmere ich mich nicht um Namen und Logo. Hier habe ich das ausnahmsweise gemacht“, sagt sie.

„Shrimps mit Reis“ soll der neue Laden heißen. Fans der amerikanischen Sitcom „How I met your Mother“ erinnern sich vielleicht an eine Szene, in der eine ganze Bar gemeinsam „Shrimps mit Reis“ als Schlachtruf grölt. Kult also? „Shrimps und Reis sind ja gewissermaßen ein verbindendes Element in der asiatischen Küche“, sagt Anna Ohlig mit Augenzwinkern. Und ihr Auftraggeber ist auch zufrieden mit dem Konzept.

Danach geht es an ihre Lieblingsphase. Die Arbeit an einem Entwurf. „Ich arbeite lieber mit der Hand als mit dem Computer“, sagt sie. Skizzieren, mit Aquarell malen, verschiedene Farben und Materialien überlegen. An den Computer geht sie erst, wenn der erste Entwurf abgesegnet wurde.

Doch es sind nicht immer die großen Projekte, ganze Cafés oder Restaurants, die Anna Ohlig gestaltet. Es können auch mal einzelne Räume sein. Zum Beispiel ist sie immer wieder auch für den „Raumdoktor“ des Planungsbüros NME im Einsatz. Für vergleichsweise kleines Geld kann man sich dort bei der Gestaltung einzelner Räume im privaten Wohnhaus beraten lassen. Und auch Freunde fragen sie gerne mal, wie sie ihre Wohnung noch schöner machen können. „Das mache ich auch sehr gerne“, sagt sie und man merkt sofort, dass sie es auch so meint. Eine Umgebung schön zu gestalten ist, so scheint es, ihre Leidenschaft.

Eine Leidenschaft, die sie bei sich selbst aktuell noch etwas vernachlässigt. „Ich wohne noch immer in meiner Studenten-WG“, sagt sie. Schon seit vier Jahren. „Ich würde gerne in eine eigene Wohnung umziehen.“ Denn im WG-Zimmer kann sie ihre Gestaltungsfähigkeiten noch nicht so ganz ausleben - klar habe sie auch dort schon mit Farbe gearbeitet und sich schön eingerichtet. „In einer neuen, eigenen Wohnung würde ich alles anders machen“, sagt sie.

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