24-Stunden-Notruf soll Opfern helfen

Das System für Menschen in Notsituationen wird bis zum Frühjahr 2014 verbessert.

Düsseldorf. Schnelle Hilfe mit nur einem Mausklick, einer Kurzwahlnummer oder durch einen Mitarbeiter im 24-Stunden-Dienst — schon im kommenden Frühjahr soll das bestehende Netzwerk der Düsseldorfer Opferhilfe zu einem strukturierten Opferhilfesystem ausgebaut sein. Ratsfrau Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und ihr Kollege Andreas Hartnigk (CDU) stellten am Donnerstag ihren entsprechenden Antrag zum neuen Opferhilfeportal (OHP) vor. In der kommenden Ratssitzung am 11. Juli soll er beschlossen und auf den Weg gebracht werden.

„Die Gewalt nimmt weiter zu, auch gegen Männer. Wir müssen unbedingt die vielen Hilfsangebote optimieren“, begründet Strack-Zimmermann die Idee. Im April hatte sich eine Abordnung aus Politikern, Verwaltung und der Frauenberatungsstelle dazu Anregungen in Belgien geholt. Dort existiert bereits eine „Zentrale für allgemeines Wohlergehen“, die mit 180 Mitarbeitern und 100 Ehrenamtlern 30 Gemeinden mit 481.000 Einwohnern in Ostbrabant versorgt. „Nun gilt es, für Düsseldorf ein entsprechendes Portal aufzubauen“, so Strack-Zimmermann. So soll eine zentrale Anlaufstelle für sämtliche Opfer von Kriminalität und Gewalt als so genannte Clearingstelle im 24-Stunden-Betrieb eingerichtet werden. Diese umfasse Mitarbeiter, die persönlich, telefonisch oder via Internet ständig erreichbar seien. „In der Clearingstelle soll der Mitarbeiter rasch erkennen, welche Hilfe ein Opfer braucht. Opfer von psychischer und körperlicher Gewalt, Kinder in Angst und hilflose Senioren, die zum Beispiel Opfer des Enkeltricks wurden.

Anlass für das geplante OHP war die Diskussion um die Interventionsstelle für Gewaltopfer der Frauenberatungsstelle. Ihr drohte Anfang des Jahres das Aus wegen Geldmangels. Nun wird sie bis Ende 2013 weitergeführt und soll dann im neuen Opferhilfeportal aufgehen. „Die Idee ist echt gut, aber sie lässt sich nicht so nebenbei realisieren“, äußert Luzia Kleene von der Frauenberatungsstelle. Das Konzept zum OHP soll der Kriminalpräventive Rat federführend erstellen, alle beteiligten 30 Ämter und Verbände sollen eingebunden werden.

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