Klima-Demo Rekord: 20 000 demonstrierten in Düsseldorf für den Klimaschutz

Düsseldorf · So viele Düsseldorfer wie nie setzten am Freitag ein friedlich-fröhliches Zeichen für die Umwelt. Zwei Züge durchquerten die Innenstadt. Autos und einige Straßenbahnen steckten mittags im Stau.

 „Die In“ beim Klimastreik: An der Graf-Adolf-Straße /Berliner Allee legten sich hunderte Teilnehmer kurz auf die Straße. 

„Die In“ beim Klimastreik: An der Graf-Adolf-Straße /Berliner Allee legten sich hunderte Teilnehmer kurz auf die Straße. 

Foto: dpa/Martin Gerten

Teilnehmerzahl und Intensität der Demonstration werden nicht kleiner, sondern immer größer: Am Freitag machten in Düsseldorf so viele Menschen wie nie zuvor beim Klima-Streik von Fridays for Future mit – nämlich rund 20 000. Diese von den Veranstaltern herausgegebene Zahl dürfte realistisch gewesen sein. Beim Düsseldorfer Klimabündnis, das zuvor bewusst nicht nur Schüler sondern alle Generationen und Gesellschaftsschichten eingeladen hatte, war man aus dem Häuschen: „Das ist irre, krass, fantastisch“, jubelte Sprecher Lukas Milczarek bei der Abschlusskundgebung am Landtag, „wir sind doppelt so viele wie beim letzten globalen Klimastreik am Tag der Europawahl“.

Schon zu Beginn am Vormittag war der Auflauf am Corneliusplatz so enorm, dass sich der große Demozug nicht wie geplant um 11.50 Uhr, sondern sinnbildlich um „Fünf nach Zwölf“ in Bewegung setzte. Tatsächlich waren es zwei Züge, die hinter den von schwarzen Teslas gezogenen Leitwagen durch die Innenstadt gingen – von Grundschülern über Studenten, Arbeitnehmern im Anzug bis zu Senioren von der Awo, die skandierten: „Wir sind alt, wir sind wild, stoppt die Kohle, die uns killt.“

 Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel (3.v.l.) stellte sich bei einem Demozug hinter das Klima-Banner in der ersten Reihe.

Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel (3.v.l.) stellte sich bei einem Demozug hinter das Klima-Banner in der ersten Reihe.

Foto: dpa/-

Es ging fröhlich zu bei strahlendem Sonnenschein, mit Einzelmusikern und Bands sowie jeder Menge witzig-bissiger Schilder (siehe Info-Kasten). Dementsprechend gesellten sich dann bei weitem mehr Demonstranten zum sogenannten Tanzzug, der ab der Oststraße über Steinstraße und Kö ging als zum Trauerzug via Hauptbahnhof mit seinem hinter der Kreuzung Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße simulierten Massensterben („Die In“). Am Graf-Adolf-Platz vereinten sich die beiden Züge dann für das letzte Stück zur Wiese am Landtag.

Nicht ganz so lustig fanden das Spektakel Autofahrer, die am Freitagmittag in der Innenstadt unterwegs waren und zum Teil bis zu 30 Minuten den Motor abstellen und die Demos passieren lassen mussten. Dummerweise mussten auch Straßenbahnen lange stehen bleiben: Die Linien 701, 705 und 706 waren gegen 12 Uhr nicht rechtzeitig umgeleitet worden, so dass viele Züge auf Berliner Allee und Graf-Adolf-Straße eine lange Schlange bildeten, weil sie auf der Tuchtinsel die rund 20 000 Klimafreunde vorbei lassen mussten.

 Auf dem Corneliusplatz sammelten sich ab 11 Uhr tausende Demonstranten, bevor es losging.

Auf dem Corneliusplatz sammelten sich ab 11 Uhr tausende Demonstranten, bevor es losging.

Foto: Alexander Schulte

Rund um den Landtag schützte die Polizei den Bannkreis und bat immer wieder Demo-Teilnehmer hinter die Absperrbänder zurück – ganz ruhig und gelassen, immer wieder auch mit der Erklärung, die Abgeordneten dürften sich nun mal nicht bedrängt oder gar bedroht fühlen. Was die angesichts der friedlich-fröhlichen Menge auch gewiss nicht taten.

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