Beleuchtung Düsseldorf will 10 000 Gaslaternen erhalten

Düsseldorf · Düsseldorf wird künftig das größte Netz in Deutschland haben. Die Bürgerinitiative fürs Gaslicht jubelt.

 Auch vor dem Uerige hängt eine Gaslaterne.

Auch vor dem Uerige hängt eine Gaslaterne.

Foto: Michael Gstettenbauer/Initiative Düsseldorfer Gaslicht

Das war Fleißarbeit. Jeder einzelnen Gaslaterne haben Mitarbeiter der Stadt mit Hilfe  des Landschaftsverbands Rheinland einen Ortsbesuch abgestattet. So konnte für jeden Standort ein Vorschlag erarbeitet werden, ob die Laterne erhalten werden soll oder nicht. Dazu wurde etwa die städtebauliche Umgebung im Hinblick auf einen möglichen Denkmalwert, die Verkehrssicherheit oder auch die technische Sicherheit analysiert. Herausgekommen ist nun, dass die Stadt 9850 von rund 14 000 Gaslaternen erhalten will, auch wenn einige versetzt werden müssen oder Umbauten wie eventuell am Carlsplatz nötig sind. Die Zahl übertrifft die Vorgabe des Stadtrates, mindestens 4000 Laternen zu erhalten, bei weitem.

Das Ganze ist das Ergebnis einer umfassenden Bürgerbeteiligung, auch dem Beitrag der „Initiative Düsseldorfer Gaslicht“. So überrascht es nicht, dass sie das am Mittwoch im Ordnungs- und Verkehrsausschuss präsentierte Ergebnis bejubelte. „Wir freuen uns sehr, dass die Düsseldorfer Gasbeleuchtung als Denkmal von herausragender nationaler Bedeutung anerkannt worden ist.“ Diese Bemerkung zielt unter anderem darauf ab, dass Düsseldorf damit künftig das größte Gaslaternennetz in Deutschland haben wird, da Berlin bereits einen deutlichen Rückbau beschlossen hat. Cleffmann ging sogar einen Schritt weiter: „Was San Diego und London mit ihren wenigen Gaslaternen können, werden wir dann als Gaslichtstadt weit in den Schatten stellen.“

Der Erhalt der Gaslichtlaterne hat allerdings auch seinen Preis. Betrieb und Energie kosten das 4,5-fache einer normalen Strombeleuchtung. Dezernentin Cornelia Zuschke betonte, dass bereits mehrere Förderanträge bei Land und Bund gestellt worden seien. Politiker wie Manfred Neuenhaus (FDP) und Norbert Czerwinski (Grüne) sagten zudem, dass die Bedeutung des ausgestrahlten „Heimatgefühls“ (Neuenhaus) und auch die „Wertschätzung von Identität und Geschichte“ (Czerwinski) ihren Preis haben dürfe.

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